Essstörungen
Informationen zu Essstörungen im allgemeinen und speziellen
Essstörungen definiert die Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, als "Verhaltensauffälligkeiten in Verbindung mit körperlichen Störungen und Faktoren". Es gibt verschiedene Formen von Essstörungen, die sich durch ein gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper und zum Essen äußert.
Essstörungen, die seelisch bedingt sind, sind weit mehr als eine Folge einer Diät, ein überzogener Schönheits- oder Schlankheitswahn. Die Ursache liegt nicht in einer Ernährungsstörung. Die Gründe sind vielfältig und vielschichtig. Mehrere Aspekte wie zum Beispiel eine hohe Sensibilität und eine besondere Einfühlsamkeit wirken oft zusammen.
Essstörungen haben schwerwiegende seelische, soziale oder gesundheitliche Folgen. Unter dem Begriff Essstörungen werden die folgenden klassischen Formen zusammengefasst, wobei Mischformen häufig und die Übergänge fließend sind:
Magersucht (Anorexia nervosa)
Ein auffälliges Merkmal einer Anorexie ist das niedrige Körpergewicht der Betroffenen. Die Reduzierung des Körpergewichtes wird durch extremes Hungern und Nahrungsverweigerung bewusst herbeigeführt. Das Gewicht liegt dabei unter einem BMI (Body Mass Index) von 17,35.
Ess-Brecht-Sucht (Bulimia nervosa)
Die Erkrankten leiden unter Essanfällen. Sie nehmen in einer kurzen Zeitspanne sehr große Mengen kalorienreichen Essens zu sich. Häufig verspüren die Betroffenen kein Sättigungsgefühl. Die Betroffen haben vor Gewichtszunahme starke Angst und versuchen die Kalorienaufnahme durch kompensatorische Maßnahmen wieder rückgängig zu machen, wie zum Beispiel:
- Selbstinduziertes Erbrechen
- Missbrauch von Abführmitteln
- Exzessive körperliche Aktivität
- Einnahme von Appetitzüglern
Esssucht (Binge Eating Disorder)
Bei der Esssucht handelt es sich um eine Essstörung, bei der der Erkrankte unkontrolliert große Mengen an Nahrungsmitteln in schneller Zeit zu sich nimmt ohne jedoch gewichtsregulierende Maßnahmen durchzuführen. Folgende Merkmale können bei dieser Form der Essstörung auftreten:
- Wiederkehrende Essanfälle, in denen innerhalb eines abgegrenzten Zeitraumes eine ungewöhnlich große Nahrungsmenge konsumiert wird
- Kontrollverlust während der Essanfälle
- Die Anfälle sind nicht mit gewichtsregulierenden Maßnahmen, wie Erbrechen oder Medikamentenmissbrauch verbunden.
Gesundheitsamt (SG 22)