Landkreis Schweinfurt. Das Robert-Koch-Institut (RKI) rief erstmals am 19. März 2019 den Tag des Gesundheitsamts aus. Die Wahl fiel nicht zufällig auf diesen Tag: Es ist gleichzeitig der Geburtstag von Johann Peter Frank. Frank, am 19. März 1745 im pfälzischen Rodalben geboren, war Arzt und Philosoph. Er gilt durch sein Engagement zu Lebzeiten als Begründer des Öffentlichen Gesundheitsdienstes.
Die Gesundheitsämter in Deutschland stehen kontinuierlich vor immensen Herausforderungen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und beim allgemeinen Schutz der Gesundheit von Bürgerinnen und Bürger. Mit dem Aktionstag soll auf die wertvolle Arbeit der rund 400 kommunalen Gesundheitsämter in Deutschland hingewiesen, aber auch auf Probleme aufmerksam gemacht werden – wie etwa die oftmals geringe Personaldichte. Daher lautet das diesjährige Motto zum Tag des Gesundheitsamts 2021 auch „Krisenreaktion“.
„Nicht nur am heutigen Aktionstag sollte die wertvolle Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kommunalen Gesundheitsämter gewürdigt werden. Auch darüber hinaus sollte uns allen bewusst sein, welche zentrale Bedeutung unsere Gesundheitsämter für den Schutz unserer Gesundheit haben“, sagt Landrat Florian Töpper.
Die sonst 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamts Schweinfurt haben bei der Bewältigung der Corona-Pandemie wertvolle Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ämtern, Sachgebieten und anderen staatlichen Behörden erhalten. Das erweiterte Team setzt sich aktuell aus Soldaten der Bundeswehr, Kräften der Landespolizei, Mitarbeiter/innen von anderen staatlichen Behörden, Kolleg/innen aus anderen Ämtern und Sachgebieten von Stadt und Landratsamt Schweinfurt sowie aus Contact-Tracing-Kräften (= Ermittlung und Nachverfolgung von Kontaktpersonen) der Regierung von Unterfranken und des Robert-Koch-Institutes zusammen.
In Zeiten erhöhter 7-Tages-Inzidenz-Werte, wie es beispielsweise vergangenes Jahr zwischen Oktober und Dezember der Fall war, waren rund 190 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausschließlich in der Kontaktermittlung im Einsatz. Das Bürgertelefon des Gesundheitsamtes Schweinfurt war in dieser Zeit täglich erreichbar. Je nach aktuellem Stand der Corona-Fallzahl wurde vor allem bei der Kontaktermittlung auch über die eigentliche Arbeitszeit hinaus gearbeitet. Das betraf insbesondere die Weihnachtsfeiertage, an denen die Fallzahlen einerseits einen Höchststand erreicht hatten und sich zusätzlich viele Bürgerinnen und Bürger aufgrund des Besuchs von Verwandten testen lassen wollten.
Während der Pandemie zählen neben der Kontaktermittlung verschiedene andere Aufgaben zur Zuständigkeit des Gesundheitsamts: Die Bearbeitung von Bürgeranfragen zum Thema Corona, die Sichtung von Testergebnissen, die Weiterbearbeitung dieser Ergebnisse sowie die Datenübermittlung und Anfertigung von Statistiken, die Betreuung von Reiserückkehrern aus Risikogebieten, die Betreuung und Entlassung von Kontaktpersonen der Kategorie 1 sowie von positiv getesteten Bürgerinnen und Bürgern.
„Zurzeit stehen die Gesundheitsämter und deren Wahrnehmung ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Die Aufgaben der Gesundheitsämter sind jedoch viel umfangreicher und vielfältiger. Fast jede Bürgerin und jeder Bürger kommt direkt oder indirekt täglich mit Leistungen des Gesundheitsamtes in Berührung. All diese anderen wichtigen Aufgaben sollten auch in „normalen“ Zeiten nicht aus den Augen verloren werden“, sagt Andreas Kempf, Verwaltungsleiter des Gesundheitsamtes Schweinfurt.
Das Gesundheitsamt Schweinfurt ist auch in „normalen“ Zeiten eine zentrale Stelle für den Schutz der Gesundheit von Bürgerinnen und Bürger. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten und unterstützen unter anderem Familien, übernehmen die Schuleingangsuntersuchung und die Impfpasskontrolle im Schulbereich, sind zuständig für Kontroll- und Überwachungsaufgaben im Bereich der Krankenhaus-, Infektions-, Umwelt-, Trinkwasser- und Badewasserhygiene.