Landkreis Schweinfurt. „Erde, Wasser, Luft und Feuer.“ – Die vier Grundelemente des Lebens und zugleich die wichtigsten Bestandteile eines Ziegels, wie Stefan Englert, Geschäftsführer des Ziegelwerks in Zeilitzheim, beim Rundgang über das Werksgelände erklärt. Kürzlich besuchte Landrat Florian Töpper gemeinsam mit Wirtschaftsförderer Frank Deubner sowie Zweitem Bürgermeister Gerd Endres den Familienbetrieb vor Ort.
Die Leidenschaft für seinen Betrieb ist Stefan Englert beim Rundgang anzusehen. Vom Transport des Rohstoffs (Lehm oder Ton), über die Fertigung einzelner Ziegel-Rohlinge bis zum Brennen im Tunnelofen bei rund 1.000 Grad Celsius, Englert nimmt sich viel Zeit und erläutert die einzelnen Produktionsschritte. „Während der Ziegel im Ofen ist, verbrennen Zusatzstoffe wie Sägemehl rückstandslos und lassen Luftporen zurück. Dadurch erhält der Ziegel seine wärmedämmende Eigenschaft. Das sorgt später wiederum für ein angenehmes Raumklima.“
Ziegelherstellung hat seit vielen Jahrhunderten Tradition in Zeilitzheim
Die Ziegelherstellung in Zeilitzheim hat eine sehr lange Tradition: Bereits 1587 werden dort erste Ziegelsteine gebrannt. 1948 übernahm Familie Englert die Ziegelei. Die Brüder Klaus und Stefan Englert führen den Betrieb nun seit sieben Jahren. Ihr Vater hat sich zwar aus der Geschäftsführung zurückgezogen, ist jedoch weiterhin ein wichtiger Berater für sie.
Neben der klassischen Ziegelherstellung zählt seit 1988 der Ziegelmontagebau zu einem weiteren wichtigen Geschäftsbereich des Betriebs. Diese Wandelemente-Produktion wurde stetig ausgebaut, sodass der Betrieb heute über eine der modernsten Fertigungsanlagen für Ziegel-Wandelemente in Europa verfügt. Besonders auf Baustellen von Einkaufsmärkten und Gewerbebauten kommen die vorgefertigten Wand-Elemente zum Einsatz.
Das Familienunternehmen ist sich seiner Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst und ist daher Teil einer Forschungsgemeinschaft, die sich für die Reduzierung fossiler Brennstoffe einsetzt. Noch in diesem Jahr werden außerdem Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach der Produktionshalle in Zeilitzheim montiert.
Beim Besuch des Landrats war auch der branchenübergreifende Fachkräftemangel ein zentrales Thema. Die Suche nach ausgebildeten Maurerinnen bzw. Maurern oder Schlosserinnen bzw. Schlossern gestaltet sich als zunehmend schwierig. Alltägliche Aufgaben im Betrieb müssen verstärkt über die Familie abgefedert werden, erzählt Stefan Englert.
Unternehmensbesuche des Landrats
Der persönliche Kontakt steht bei den regelmäßigen Unternehmensbesuchen von Landrat Florian Töpper im Vordergrund. Diese bieten die Möglichkeit, sich über aktuelle Themen und die Entwicklung des Unternehmens, aber auch des Standortes für die jeweilige Branche auszutauschen.