Landkreis Schweinfurt. Der aus Sicherheitsgründen seit Silvester 2017/2018 gesperrte Zabelsteinturm wird in den kommenden Wochen abgerissen. Das Technische Hilfswerk (THW) Ortsverband Gerolzhofen übernimmt im Auftrag des Landratsamts Schweinfurt diese Aufgabe zu Übungszwecken gegen eine Erstattung der Selbstkosten.
Das Landratsamt Schweinfurt bittet um Verständnis, dass der geplante Termin, sofern er aufgrund des Wetters überhaupt gehalten werden kann, der allgemeinen Öffentlichkeit nicht genannt wird. Das Landratsamt, das THW und die Bayerischen Staatsforsten haben dies aus Sicherheitsgründen wegen möglicher Schaulustiger bewusst so entschieden. Des Weiteren weisen die Verantwortlichen darauf hin, dass das Gelände um den Turm während der Abrissarbeiten ebenfalls aus Sicherheitsgründen großräumig abgesperrt sein wird. Unbefugten ist der Zutritt in den abgesperrten Bereich in dieser Zeit nicht gestattet.
Rückblick:
Eine Überprüfung der Statik durch externe Fachleute 2017 hatte gezeigt, dass der Turm inzwischen erhebliche Mängel aufweist. Daher ist der Aussichtsturm am Zabelstein seit Silvester 2017/2018 für Besucher aus Sicherheitsgründen gesperrt. Im Februar 2019 hatten die Mitglieder des Kreisausschusses mehrheitlich für den Neubau eines Turms, ähnlich dem jetzigen, gestimmt. Der Kostenrahmen beträgt laut Beschluss 475.000 Euro.
Ausblick:
Der Entwurf für die Neuerrichtung des Nachfolgeturms wurde von den Planern Johannes-Ulrich Blecke (Warstein, Architekt) und Michael Maas (Werl, Tragwerk) erstellt. Das Planer-Duo möchte mit dem neuen Turm ein weiteres Beispielprojekt für nachhaltiges Bauen schaffen. Zum einen soll das schon vorhandene Fundament, welches auf dem Grund des Freistaats Bayern (Forstverwaltung) steht, weiterhin genutzt werden. Daneben soll der neue Turm im Gegensatz zu den Türmen in der Vergangenheit, die als reine Holzkonstruktion realisiert wurden, in Hybridbauweise, als Holz- und Stahlkonstruktion, errichtet werden. Insbesondere soll die hochbelastete Treppenanlage in korrosionsgeschütztem Stahl ausgeführt werden. Das Holz soll nur an den Stellen verarbeitet werden an denen es aufgrund seiner Materialeigenschaften am besten geeignet ist.
Die Grundrissform des Turms mit einer Gesamthöhe von 19,50 Metern entspricht einem regelmäßigen Sechseck. Um die Haltbarkeit der Stützen zu verlängern, werden diese mit einer hinterlüfteten Holzverschalung als Verschleißschicht versehen. Ab einer Höhe von 11,25 Metern sind die Holzstützen nach außen gebogen, sodass sich das Sechseck bis auf eine Seitenlänge von etwa 4 Metern aufweitet. Dadurch wird die notwendige Fläche für die Aussichtsplattform geschaffen. Diese soll sich mit etwa 20,50 Quadratmetern auf einer Höhe von 18 Metern befinden und ihren Besuchern wieder die Fernsicht auf das Steigerwaldvorland und bei klarem Wetter bis in das Maintal, die Haßberge und die Rhön ermöglichen.
Die Entwurfsplanung ist abgeschlossen, der Bauantrag wurde eingereicht. Sobald die Baugenehmigung erteilt ist, wird der Förderantrag über die untere Naturschutzbehörde bei der Bewilligungsbehörde, der Regierung von Unterfranken, eingereicht werden. Zuwendungsempfänger ist nach den Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinien (LNPR) der Naturpark Steigerwald e. V. Dieser beauftragt den Landkreis Schweinfurt als unterstützendes Naturparkvereinsmitglied den Aussichtsturm auf dem Zabelstein neu zu errichten. Spätestens Ende 2020 soll der neue Turm fertig sein.