Landkreis Schweinfurt. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg zeichnete der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder am 24. März 2022 zahlreiche verdiente bayerische Persönlichkeiten mit dem Ehrenzeichen für Verdienste im Ehrenamt aus. Mit Hildegard Gais aus Wipfeld und Wilfried Brust aus Geldersheim waren unter ihnen auch zwei Geehrte aus dem Landkreis Schweinfurt.
Landrat Florian Töpper zeigt sich sehr erfreut über die Würdigung des langjährigen ehrenamtlichen Engagements der Beiden mit dem Ehrenzeichen. „Die Verleihung dieser Auszeichnung an Hildegard Gais und Wilfried Brust ist ein Musterbeispiel dafür, wie vielfältig und bunt unser Landkreis Schweinfurt ist, wie unterschiedlich ehrenamtliches Engagement aussehen kann“, so Töpper.
Hildegard Gais aus Wipfeld ist seit über drei Jahrzehnten Dreh- und Angelpunkt des Wipfelder Nikolauskomitees, einer Initiative die so - zumindest im nordbayerischen Raum - in dieser Form nahezu einzigartig ist.
Aus dem anfänglichen Gedanken des Wipfelder Junggesellenclubs „etwas Gutes tun zu wollen“, entstand 1988 das Nikolauskomitee. Seit der ersten Stunde steht Hildegard Gais als Motor mit viel Herzblut und großer Leidenschaft hinter dem alljährlich um den Niklaus-Tag am 5. und 6. Dezember stattfindenden Projekt. Rund 30 Aktive bescheren als Nikoläuse, Knecht Ruprechte, Engel und Rentiere mit ihren Besuchen zuhause, in Kindergärten, Seniorenheimen, Krankenhäusern, Supermärkten und Geschäften im Umkreis von bis zu 35 km um Wipfeld Groß und Klein, Alt und Jung mit ihren Auftritten eine ganz besondere Freude. Hildegard Gais ist dabei erste Ansprechpartnerin der Initiative. Entgegennahme der Anmeldungen – immerhin leistete man seit Bestehen mehr als 1.000 Auftritte - Organisation und Koordination, Erstellung von Routen- und Einsatzplänen, Aufbereitung der Notizen für die Nikoläuse zu den Besuchten und ein letzter Check, ob das Kostüm auch wirklich richtig sitzt – Hildegard Gais steht voll und ganz hinter der Sache.
Die aus den Auftritten erzielten Spenden kommen der Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg e. V. zugute. Mehr als 100.000 € konnten seither an die Initiative übergeben werden, womit Kinder und Familien, die von gesundheitlichen Schicksalen getroffen sind, unterstützt werden.
Wilfried Brust aus Geldersheim ist Mitbegründer des Geldersheimer Vereins für Heimat- und Brauchtumspflege im Jahre 1988. Von der ersten Stunde an war er ein Mitgestalter und entscheidender Antreiber des Vereins. 2018 hatte er nach 30 Jahren in der Vorstandschaft (drei Jahre als Kassier und 27 Jahre als erster Vorsitzender) sein Amt in jüngere Hände abgegeben. Mit seinem Ausscheiden wurde Brust zur Würdigung seines langjährigen und tatkräftigen Engagements von der Mitgliederversammlung zum Ehrenmitglied und als ganz besondere Anerkennung zum (bislang einzigen) Ehrenvorstand ernannt.
In Brusts Amtszeit fiel auch die Gründung der Volkstanz und Trachtengruppe. Neben administrativen Aufgaben leitete er zahlreiche Projekte und organisierte bedeutsame Veranstaltungen: So 1998 und 2013 die großen Gautrachtenfeste mit mehreren tausend Teilnehmern. Ein besonderes Anliegen war und ist Wilfried Brust auch die Kontaktpflege zu anderen Trachtengruppen, unter anderem in Oberbayern, Thüringen und sogar bis nach Südbrasilien. Auch vertrat Brust den Verein im Trachtenverband Unterfranken, im Bayerischen Trachtenverband und der ARGE Fränkische Volksmusik Unterfranken.
Daneben engagierte er sich einige Jahre auch in der Theatergruppe des Vereins, deren Initiator er ebenfalls war. So war er Souffleur, organisierte den Kartenvorverkauf und war auch Hauptverantwortlich für die Organisation der gesamtfränkischen Theatertage in Geldersheim im Jahr 2002 und für das Theaterfestival im Jahr 2019 zuständig. Wilfried Brust ist eine Person, die neben der Rolle des Vorstands auch viel im Hintergrund zum Gelingen zahlreicher Veranstaltungen beigetragen hat. Auch heute noch gestaltet er aktiv das Vereinsleben mit.
„Ich freue mich, mit Hildegard Gais und Wilfried Brust zwei höchst engagierte Persönlichkeiten für die Verleihung vorgeschlagen zu haben und dass das außerordentliche Engagement der Beiden nun auch mit der Verleihung des Ehrenzeichens vonseiten des Bayerischen Ministerpräsidenten anerkannt wurde“, sagt Landrat Florian Töpper.