Landkreis Schweinfurt. Der Niederwerrner Altbürgermeister Peter Heusinger hat am 14. Februar 2020 aus den Händen von Staatssekretär Gerhard Eck und Unterfrankens Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Bei der Feierstunde in der Würzburger Residenz mit dabei waren auch Landrat Florian Töpper und Niederwerrns Bürgermeisterin Bettina Bärmann.
In seiner Laudatio würdigte Eck das vielfältige und langjährige Engagement des 76-jährigen Heusinger. Als Erster Bürgermeister der Gemeinde Niederwerrn setzte sich Peter Heusinger von 1976 bis 1996 für die Gründung des Musikvereins, die Einrichtung einer Gemeindebibliothek und die Sicherstellung der medizinischen Versorgung durch Ansiedlung von Ärzten und Sozialstationen ein. Er sorgte für den Bau des Feuerwehrhauses, einer modernen Schule mit Mehrfachturnhalle, gab den Anstoß für den Bau des Gemeindezentrums und gründete einen Kleingartenverein.
Während seiner Amtszeit wurde nach der umfangreichen Kanalsanierung der Siedlungsstraßenbau und der Wirtschaftswegebau vorangetrieben. Zudem wurden Zweigstellen der Volkshochschule und Musikschule gegründet, Baugebiete ausgewiesen sowie das Rathaus neu errichtet. 1992 besiegelte er in der französischen Gemeinde Ifs im Departement Calvados zusammen mit dem dortigen Bürgermeister eine kommunale Partnerschaft.
Er engagierte sich über Jahre auch in unterschiedlichen Funktionen bei den Zweckverbänden Abwasser- und Wasserversorgung seiner Heimatregion. Für sein vielfältiges Engagement wurde er im Jahr 2013 zum Ehrenbürger der Gemeinde Niederwerrn ernannt. Außerdem war er von 1978 bis 2014 Mitglied des Kreistags Schweinfurt, langjähriger stellvertretender CSU-Fraktionsvorsitzender sowie sieben Jahre Fraktionsvorsitzender. Als Vertreter des Kreistags war er von 2002 bis 2014 Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Schweinfurt. Des Weiteren war er von 1982 bis 2008 als Bezirksrat im Bezirkstag Unterfranken aktiv.
Der Partnerschaft Unterfranken – Calvados widmete er sich dort als Komitee-Mitglied von 1992 bis 2018, als Vorsitzender von 1994 bis 2008 und wurde hierfür von den französischen Freunden besonders geehrt. Als Bezirksrat war er in zahlreichen Ausschüssen und Institutionen vertreten. Nach einigen Jahren des Fraktionsvorsitzes wurde er 1994 zum stellvertretenden Bezirkstagspräsidenten gewählt und leitete in dieser Funktion mehrere Ausschüsse. Er vertrat den Bezirk Unterfranken unter anderem auch als Mitglied im Vorstand der Blindeninstituts-Stiftung, in der Vorstandschaft der Hör- und Sprachförderung Würzburg sowie im Tourismusverband Franken.
Außerdem war er im Verband der bayerischen Bezirke von 2003 bis 2008 Vorsitzender des Fachausschusses Psychiatrie und Neurologie, Mitglied weiterer Fachausschüsse sowie Mitglied des Hauptausschusses von 1992 bis 2008. Der Kommunale Prüfungsverband und der Gemeindeunfallversicherungs-Verband waren weitere Tätigkeitsfelder. Im Ortsverband Niederwerrn des Sozialverbandes VdK hat er sich von 2008 bis 2016 als Vorsitzender und von 2016 bis 2018 als Beisitzer im Vorstand engagiert.
Besonders am Herzen lag ihm seine langjährige Tätigkeit als Vorsitzender des Stiftungsrates der Blindeninstituts-Stiftung Würzburg, den er vor Kurzem nach 18 Jahren verlassen hat und von dem er mit hoher Ehrung verabschiedet wurde. Darüber hinaus hat er sich noch in zahlreichen weiteren Funktionen verdient gemacht. Dazu gehören beispielsweise sein jahrelanges Engagement im Beirat des Bayerischen Bibliotheksverbandes, im Vorstand des Unterfränkischen Bibliotheksverbandes und im Vorstand des Caritas-Kreisverbandes Schweinfurt. Zwischen 1976 und 2000 hatte er das Amt des Ersten Vorsitzenden der Freiwilligen Feuerwehr Niederwerrn inne. Von 2000 bis 2012 war er zudem Mitglied der Kirchenverwaltung St. Bruno Niederwerrn.
Info:
Mit seinen Ordensverleihungen möchte der Bundespräsident die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf hervorragende Leistungen lenken, denen er für das Gemeinwesen besondere Bedeutung beimisst. Der Verdienstorden wird an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung des Verdienstordens nicht verbunden. Der Verdienstorden wird in acht verschiedenen Stufen verliehen. Seit der Stiftung durch Bundespräsident Theodor Heuss 1951 wurde der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland 259.179 Mal verliehen (Stand: 15.12.2019)