Landkreis Schweinfurt. Die als Notunterkunft für Ukraine-Geflüchtete betriebsbereit gehaltene Frankenhalle in Sennfeld kann voraussichtlich ab 1. Juni wieder für den regulären Betrieb genutzt werden. Gleiches gilt für das als Notunterkunft genutzte Schullandheim in Reichmannshausen (Gemeinde Schonungen).
Im Landkreis Schweinfurt sind seit Beginn der Fluchtbewegungen im Zusammenhang mit dem Ukrainekonflikt fast 900 Geflüchtete angekommen. Die anfangs hohe Dynamik bei den Fluchtbewegungen machte es notwendig, eine schnelle und umfassende Erstversorgung dieser Menschen zu gewährleisten. Deswegen hat der Landkreis Schweinfurt mehrere Notunterkünfte im Kreisgebiet eingerichtet. Aktiviert werden mussten in diesem Zusammenhang die Notunterkünfte in Gerolzhofen (Turnhalle Ludwig-Derleth-Realschule) und in Reichmannshausen (Schullandheim Karl-Beck-Haus). Die Frankenhalle in Sennfeld wurde betriebsbereit gehalten, um sie im Falle eines möglichen Anstiegs der Zugangszahlen kurzfristig als Notunterkunft nutzen zu können.
Großteil der Geflüchteten konnte in private Unterkünfte vermittelt werden
In der aktuellen Lage zeichnet sich nun ab, dass sich die Zahl der neu ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine stabil auf einem niedrigen, bisweilen sogar rückläufigen Niveau einpendelt. Die Frankenhalle in Sennfeld muss somit deswegen aus Sicht des Landratsamts nicht mehr länger als Notunterkunft betriebsbereit gehalten werden. Weiterhin konnte der Großteil der im Landkreis Schweinfurt angekommenen Ukraine-Geflüchteten in private Unterkünfte vermittelt werden, so dass auch das Schullandheim in Reichmannshausen mit Beginn des kommenden Monats nicht mehr als Notunterkunft genutzt werden muss.
Belegt ist derzeit noch die Notunterkunft in Gerolzhofen. Auch hier strebt das Landratsamt eine zeitnahe Vermittlung der dort aktuell noch untergebrachten Geflüchteten (34, Stand 24.5.2022) in privaten Wohnraum an und prüft fortlaufend, inwiefern eine Freigabe der Turnhalle an der Ludwig-Derleth-Realschule für die reguläre Nutzung baldmöglichst erfolgen kann.
Die Freigabe der Frankenhalle in Sennfeld sowie des Schullandheims in Reichmannhausen für den regulären Betrieb ist laut Landrat Florian Töpper eine erfreuliche Nachricht für die Bürgerinnen und Bürger der betroffenen Gemeinden. „Ich freue mich für die Schullandschaft und die Kommunale Jugendarbeit, dass das Karl-Beck-Haus wieder als Schullandheim und Jugendbegegnungsstätte genutzt werden kann“, sagte Landrat Florian Töpper. „Nochmals herzlichen Dank an die vielen Helferinnen und Helfer, die engagierten Bürgerinnen und Bürger sowie die Gemeinde Schonungen für die tatkräftige Unterstützung.“ Töpper dankte auch der Gemeinde Sennfeld und ihren Bürgerinnen und Bürgern, die mit Verständnis auf die Bereithaltung der Halle reagiert hatten und wochenlang auf die reguläre Nutzung etwa durch Vereine bereitwillig und zum Wohle der Ukrainehilfe verzichtet haben. „Vielen Dank für Ihre Geduld und das entgegengebrachte Verständnis. Ich weiß das sehr zu schätzen und freue mich über die sehr gute Zusammenarbeit sowie Ihre Mithilfe und Unterstützung“, sagte er.
Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Ukraine-Krise in den kommenden Monaten entwickelt. Im Bedarfsfall kann es notwendig sein, dass Notunterkünfte in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Kommunen erneut aufgebaut und aktiviert werden müssen.