Landkreis Schweinfurt. Landrat Florian Töpper verwies darauf, dass „wir eine Premiere haben bei uns im Landkreis“: Mit Thomas Stengel wird erstmals ein Örtlicher Einsatzleiter (ÖEL) für den Landkreis Schweinfurt bestellt, der nicht aus dem Kreis der besonderen Führungsdienstgrade der Kreisbrandinspektion stammt.
Der 44-jährige Kolitzheimer ist Leiter des Ortsverbands Gerolzhofen des Technischen Hilfswerks (THW) und unterstützt ab März die Führungsebene des Katastrophenschutzes im Landkreis Schweinfurt.
„Wir haben es bereits länger ins Auge gefasst, dass wir die Örtliche Einsatzleitung auch auf andere Organisationen ausweiten wollen“, sagte Töpper. „Thomas Stengel bringt neben fachlicher Kompetenz und Erfahrung auch ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft und Führungsfähigkeiten mit in dieses Amt.“
Der Landrat überreichte Stengel die Ernennungsurkunde und bedankte sich bei ihm für das bisher Geleistete. Thomas Stengel war unter anderem 2016 nach dem Einsturz der Schraudenbach-Brücke und in Summe zwei Wochen zur Bewältigung der Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal im Einsatz.
Kreisbrandrat (KBR) Holger Strunk lobte die in zahlreichen gemeinsamen Einsätzen bereits erprobte, erfolgreiche Zusammenarbeit mit Thomas Stengel. „Ich habe vollstes Vertrauen in deine Fähigkeiten, du handelst in Krisensituationen stets besonnen, kollegial und behältst den Überblick“, sagte Strunk.
Der Begriff und die Funktion des ÖEL stammen aus dem Bayerischen Katastrophenschutzgesetz. Im Landkreis Schweinfurt sind aktuell vier ÖEL vorbenannt: KBR Holger Strunk, Kreisbrandinspektor (KBI) Alexander Bönig, KBI Florian Zippel und nun auch THW-Ortsbeauftragter Thomas Stengel. Der ÖEL arbeitet auf Weisung der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) und ist dieser unterstellt. Er ist am Einsatzort der Leiter über alle Fachdienste im Schadensfall, legt dabei Prioritäten fest und stellt sicher, dass Maßnahmen der Fachdienste aufeinander abgestimmt sind.