Landkreis Schweinfurt. Die Region um Schweinfurt darf in keinem Fall noch zusätzlich durch die Trassen P43 und P44 belastet werden. Diese Forderung hat Landrat Florian Töpper noch einmal bei einem Besuch des Bundeswirtschaftsministers Peter Altmaier deutlich gemacht. Minister Altmaier machte bei seiner Bereisung durch Deutschland in Sachen Stromtrassen am 16. November auch Station im Landkreis Schweinfurt.
Den Besuch des Ministers, der am Nachmittag im neu errichteten Umspannwerk Bergrheinfeld/West begonnen hatte, nutzte Landrat Töpper, um vor Ort auf die augenfällige Situation aufmerksam zu machen. Die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Schweinfurt, insbesondere in der Gemeinde Bergrheinfeld, sind bereits jetzt durch eine Vielzahl in der Region verlaufender 380 kV-Leitungen, ein Kernkraftwerk, dessen Rückbau derzeit beginnt, 45 Windkraftanlagen, rund 5.400 Photovoltaikanlagen sowie eine Vielzahl von Verkehrsinfrastrukturen über Gebühr belastet. Allein im Gemeindegebiet Bergrheinfeld befinden sich mehr als 170 Hoch- und Höchstspannungsleitungsmasten.
Nach den derzeitigen Netzausbauplanungen könnten weitere Leitungen hinzukommen. Neben dem SuedLink, dessen Erdverkabelung die Bundespolitik verbindlich zugesagt hat, besteht die Befürchtung weiterer großer 380-kV-Freileitungen Mecklar-Bergrheinfeld (P43) und Altenfeld-Bergrheinfeld (P44). Das neu errichtete und das bestehende Umspannwerk weisen einen Flächenverbrauch von jetzt rund 31 Hektar auf. Zusätzlich wird am Endpunkt der Gleichstromleitung DC4 SuedLink von Wilster nach Bergrheinfeld eine sogenannte Konverterhalle mit einem weiteren Flächenverbrauch von bis zu 25 Hektar errichtet werden müssen.
In einer Veranstaltung in der Kulturhalle Grafenrheinfeld stand am 16. November abends Bundeswirtschaftsminister Altmaier den Fragen der Bürger Rede und Antwort. Landrat Florian Töpper begrüßte den Bürgerdialog des Ministers, „denn für unsere Region geht es um viel“. Für Landrat Töpper ist es „nicht darstellbar diese Region neben dem SuedLink noch weiter zu belasten“. „Im Landkreis Schweinfurt gibt es schon jetzt eine Überlastung, die nicht noch mehr verstärkt werden darf. Wir brauchen eine politische Entscheidung, dass uns P43 und P44 nicht zugemutet werden darf“, so Töpper.