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© Anand Anders
Im Bild von links: Bernd-Uwe-Domes; Barbara Wunder; David Wald; Dr. Sabine Hafner (Projektbegleitendes Büro Klimakom); Marius Wetz; Ursula Schmidt; Ulfert Frey.

Starkes Netzwerk zum Flächensparen

Das Regionalmanagement knüpft Verbindungen zu den Regionen Wetterau und Donau-Ries

Landkreis Schweinfurt. Im Landkreis Schweinfurt finden seit 15 Jahren auf den unterschiedlichsten Ebenen zahlreiche Projekte zum Thema Innenentwicklung und Flächensparen statt. Obwohl der Landkreis und die Kommunen bzw. die bestehenden Allianzen hier gegenüber vielen anderen Regionen und Gebietskörperschaften eine Vorreiterrolle einnehmen, gibt es etwa beim Thema „Flächensparen“ noch Potential. Denn: Nach wie vor ist der Druck auf die kommunalen Gremien, neue Bauplätze zu schaffen, ungebrochen hoch und dem Bauen oder Sanieren im Bestand kommt noch eine geringe Bedeutung zu.

Alle wesentlichen Akteurinnen und Akteure zusammenbringen

Aus diesem Grund initiierte der Landkreis im Jahr 2019 das Projekt „Neue Wege der Innenentwicklung denken und gehen“. Damit soll das Thema Innenentwicklung dauerhaft als strategische Aufgabe im Landkreis Schweinfurt etabliert werden. Die Strategie soll auf den Ebenen Kommunen, Kommunalallianzen (ILE-Regionen) und Landkreis gleichermaßen greifen und die wesentlichen Akteurinnen und Akteure aus Verwaltung, Politik, Bürgerschaft und weiterer Kreise wie Baufachleute zusammenbringen.

Ziel ist es, das Handeln strategisch und synergetisch auf Flächensparen und Innenentwicklung auszurichten. Die Strategie besteht aus mehreren Bausteinen, die ineinandergreifen und eine langfristige Unterstützungs- und Organisationsstruktur sowie einen Imagewandel der Innenentwicklung zum Ziel haben. Einer der Bausteine ist die Knüpfung eines starken Netzwerks.

Mitte Oktober fand passend dazu ein Vernetzungstreffen statt, mit dem Regionalmanagement - vertreten durch Sachgebietsleiter Ulfert Frey, Regionalmanager David Wald und Projektmitarbeiterin Ursula Schmidt – gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der im Rahmen des Projekts betrachteten Vergleichsregionen Wetterau im hessischen Regierungsbezirk Darmstadt und Donau-Ries im Regierungsbezirk Schwaben.

Austausch zwischen den Regionen zum Thema „Innenentwicklung“: Von Forschungsprojekt bis Themen-Podcast

Zu Besuch waren Bernd-Uwe Domes, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Wetterau GmbH zusammen mit seinem Mitarbeiter Marius Wetz, der die Dorf-Akademie koordiniert. Der Wetteraukreis setzt mit dem Forschungsprojekt „Dorf und Du“ auf die Qualifizierung von Ehrenamtlichen. Mit der Dorf-Akademie wurde eine Impuls- und Austauschplattform zur Unterstützung eines Bottom-Up-Prozesses (engl. von unten nach oben) zur Innenentwicklung und Stärkung der regionalen Identität aufgebaut. Neben regelmäßigen Vorträgen finden zum Beispiel auch Ortsspaziergänge statt, die der Bevölkerung den Blick für regionale Baukultur näherbringen. Flankiert wird das Engagement vom „Kompetenznetzwerk Innenentwicklung“, das beim Landratsamt Wetterau in der Kreisstadt Friedberg angesiedelt ist.

Barbara Wunder, Konversionsmanagerin des Landkreises Donau-Ries, unterstützt die Kommunen aktiv dabei, Leerstände und Brachen zukunftsorientiert weiterzudenken und damit die Flächeninanspruchnahme zu beschränken. Die Publikation „Ortskern aktiv!“ dient als Leitfaden für die Kommunen. Mit dem geförderten Projekt „Zukunftsland Donau-Ries“ werden ein Innenentwicklungsportal, runde Tische und ein Podcast zur Stärkung und Sensibilisierung für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung aufgebaut.

Bestehende Förderprogramme des Landkreises Schweinfurt kommen gut an

Beim Treffen wurden unter anderem die Möglichkeiten für eine übergreifende Zusammenarbeit besprochen. Auf besonderes Interesse stießen die bestehenden Förderprogramme im Landkreis Schweinfurt. Um die Attraktivität von Sanierungen im Altortbereich zu erhöhen, wurde 2018 die Förderung von Abriss- und Entsorgungsmaßnahmen eingeführt. Sie beträgt maximal 10.000 Euro bei einem Fördersatz von bis zu 20 Prozent. Zuvor ist eine kostenfreie Erstbauberatung verpflichtend, um nachhaltige Gestaltungsmöglichkeiten auszuloten. Hierzu werden Beratungsgutscheine für bis zu fünf Stunden im Wert von 500 Euro ausgegeben, die über das LEADER-Programm gefördert werden.

Flächensparen bleibt ein wichtiges Zukunftsthema

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Vernetzung für alle Regionen von großem Gewinn sei. Flächensparen bleibt ein wichtiges Zukunftsthema, das vor allem unter dem Gesichtspunkt des anhaltend starken Siedlungsdrucks kontinuierlich weiterentwickelt werden muss.

Das Regionalmanagement des Landkreises Schweinfurt steht als Ansprechpartner unter anderem zum Thema Innenentwicklung für alle Akteure unter 09721/55-654 zur Verfügung. Die aktuellen und zurückliegenden Projekte finden interessierte Bürgerinnen und Bürger auf der Landkreis-Homepage unter www.landkreis-schweinfurt.de/innenentwicklung.