Menü
© Anand Anders
Bild: Landrat Florian Töpper, Ralf Herre (von links) und weitere Verwaltungsmitarbeitende begrüßten die Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderung aus verschiedenen Landkreisgemeinden am Landratsamt Schweinfurt.

Runder Tisch der Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderung

Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden und im Bereich der digitalen Verwaltung waren wichtige Themen des Netzwerktreffens

Landkreis Schweinfurt.Die Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderung verschiedener Landkreisgemeinden haben sich auf Einladung von Ralf Herre, Beauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderung des Landkreises Schweinfurt, zu einem Runden Tisch im Landratsamt getroffen.

Landrat Florian Töpper, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßte, betonte, dass es ihm ein wichtiges Anliegen sei, dass besonders öffentliche Gebäude barrierefrei gestaltet und somit ohne Probleme für alle Menschen erreichbar sind. Bei allen vom Landratsamt umgesetzten Baumaßnahmen der zurückliegenden Jahre sei dies berücksichtigt worden, erklärte Töpper. „Zur Barrierefreiheit gehören auch Systeme für Gehörlose und Gehörgeschädigte oder auch taktile Hinweise für Sehbehinderte. Im Landratsamt steht zum Beispiel für Personen mit vermindertem Hörvermögen eine Induktionsanlage beim Bürgerservice zur Verfügung“, sagte der Landrat. Verbesserungsbedarf gebe es aber weiterhin in vielen Bereichen, weshalb Töpper das Treffen der Beauftragten sehr begrüßte, da hier die mit dem nötigen Hintergrundwissen ausgestatteten Interessenvertreterinnen und -vertreter ihre Ideen und Anliegen einbringen.

Die Digitalisierung war ein wichtiger Punkt des Netzwerktreffens: Die digitale Verwaltung erschließt vielen Menschen mit Behinderung ganz neue Möglichkeiten, sich zu informieren, auszutauschen und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Vorausgesetzt, die digitalen Angebote sind barrierefrei gestaltet. Hier sehen die Beauftragten viel Potenzial und in zahlreichen Behörden Luft nach oben. Sie wollen erreichen, dass die digitale Barrierefreiheit in der Verwaltung konsequent vorangetrieben wird. Im Landratsamt Schweinfurt ist hierfür eine Projektgruppe beauftragt worden.

Durch den Leiter des Sachgebiets Abfallwirtschaft, Thomas Fackelmann, wurden die Vorteile der Inkontinenz-Tonne erläutert, die grundgebührenfrei bei der Abfallwirtschaft bestellt werden kann. Menschen, die an Inkontinenz leiden, müssen erheblich mehr Pflege- oder Hygieneprodukte entsorgen (Binden, Windeln), so dass ein erhöhter Bedarf an Entsorgungsbehältnissen entsteht. Die Abfallwirtschaft empfiehlt Betroffenen, hier auf die blickdichte Inkontinenz-Tonne zu setzen. So kann vermieden werden, dass entsprechende Hygieneprodukte z.B. in transparenten Kunststofftüten separat entsorgt werden müssen.

Durch Mona-Lisa Röttinger wurde der Pflegestützpunkt vorgestellt. Hier besteht eine enge und gute Kooperation mit der Stadt Schweinfurt. Der Pflegestützpunkt Schweinfurt ist eine Beratungsstelle rund um das Thema Pflege. Menschen, die von Pflegebedürftigkeit betroffen oder bedroht sind sowie deren Angehörige und Vertrauenspersonen können hier umfassend beraten werden.

Weiterhin wurde durch Eva Borschert die Seniorenberatung vorgestellt. Borschert ist zertifizierte Wohnraumberaterin. Inklusives Wohnen bedeutet: Menschen mit und ohne Behinderung leben Tür an Tür, begegnen einander, tauschen sich aus. Doch dieses ganz normale Miteinander ist noch immer nicht selbstverständlich. Viele Menschen mit Behinderung leben in großen Wohnanlagen, mit wenig Kontakt nach „draußen“. 

Beide Themen wurden mit großem Interesse verfolgt und es erfolgte ein intensiver Austausch hierzu.

Ein Termin für das nächste Treffen der Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderung wird für Oktober/November 2024 anvisiert. Hier sollen dann unter anderem Informationen zur Wohnraumförderung erfolgen.