Landkreis Schweinfurt. Am vergangenen Freitag (6. Mai 2022) wurden die Gewinner und Gewinnerinnen des diesjährigen Bayerischen Integrationspreises geehrt. Die Preise überreichten Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann und die Bayerische Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer im Maximilianeum in München.
Eine unabhängige Jury des Bayerischen Integrationsrates entschied sich in diesem Jahr, einen 1. (3.000 Euro) und zwei 2. Preise (je 1.500 Euro) zu vergeben. Alle drei Projekte setzen sich in besonderer Weise für die Gesundheit von Menschen mit Migrationsgeschichte in Bayern ein. Insgesamt 46 Projekte hatten sich für den diesjährigen Integrationspreis beworben.
Das Projekt „SoulTalk“ erhält in diesem Jahr den 2. Preis. In der Anker-Einrichtung in Geldersheim und in der Gemeinschaftsunterkunft Würzburg bieten geschulte Geflüchtete den neu angekommenen Geflüchteten psychosoziale Beratungsgespräche an – und das in der Muttersprache. In Einzelgesprächen, aber auch in Gruppenmodulen werden Probleme benannt und Strategien entwickelt, um mit der Situation besser umgehen zu können. Für die Betroffenen ist es oft schon hilfreich, vermittelt zu bekommen: Wir hören zu. Wir verstehen dich. Du bist nicht allein. Der Arbeitsansatz des Modellprojekts stammt von „Ärzte ohne Grenzen“, die in ihren Projekten seit vielen Jahren Peer-Berater/-inn in der psychosozialen Versorgung einsetzen. Das Projekt „SoulTalk“ wurde 2017 von der Kongregation der Schwestern des Erlösers Würzburg ins Leben gerufen.
Thomas Vizl, stellvertretender Landrat des Landkreises Schweinfurt, nahm an der Preisverleihung in München teil und bedankte sich im Namen des Landkreises bei dem gesamten Projektteam für dieses besondere Engagement, das gerade in der aktuellen Situation nochmals an Bedeutung gewinnt: „Ich freue mich für das Projektteam, dass ihr wertvoller Einsatz für andere Menschen mit dieser Auszeichnung geehrt wird. Viele Geflüchtete sind traumatisiert und finden bei SoulTalk erste Ansprechpartner in einer kritischen Lebenslage.“