Landkreis Schweinfurt. Mit dem einstimmigen Beschluss des Kreisausschusses zur Entwurfsplanung und Kostenberechnung hat der Landkreis Schweinfurt am 21. Januar 2020 einen weiteren, wichtigen Meilenstein für den Neubau des Beruflichen Schulzentrums Alfons Goppel (BSZ) erreicht. Die Verwaltung kann nun mit der detaillierten Ausarbeitung der Planung, den gesetzlich vorgeschriebenen Ausschreibungen der Vergabeverfahren sowie der baulichen Umsetzung des größten Bauprojekts in der Geschichte des Landkreises Schweinfurt beginnen.
Zum Schuljahresbeginn am 13.09.2022 soll die dann neue Schule sowie die dann fertig sanierte angrenzende Doppelturnhalle wie geplant in Betrieb gehen. „Wir werden somit in naher Zukunft eine nachhaltige und absolut zukunftsfähige Schule haben. Um den heutigen sowie kommenden Anforderungen des laufenden Schulbetriebs gerecht zu werden, war die Schulfamilie von Anfang an eng in die Planungen des Neubaus mit eingebunden“, sagte Landrat Töpper. Die Projektleitung läuft in stets enger Abstimmung mit dem Landrat im Hochbauamt des Landratsamts Schweinfurt unter der Federführung von Hochbauamtsleiter Frank Hart und der projektleitenden Architektin Annette Schiemann.
Die neue Schule entsteht direkt neben dem bisherigen BSZ in der Geschwister-Scholl-Straße in Schweinfurt. Das dann alte BSZ wird nach dem Umzug in den Neubau abgerissen und die freiwerdenden Flächen zum Außenbereich der Schule umgestaltet. Um das Neubauprojekt während des Betriebs des bisherigen Schulzentrums realisieren zu können, hat der Landkreis von der Stadt Schweinfurt einen Streifen eines an das bisherige BSZ-Grundstück angrenzenden Grundstücks gekauft.
Mit dem Neubau entsteht ein quadratisch, viergeschossiges Gebäude – klar und kompakt strukturiert, wie Architekt Peter Schwinde in seiner Präsentation erklärte. „Herz der Anlage werden die Aula und Mensa im Erdgeschoss sein, die gemeinsam mit einem Mehrzweckraum insgesamt Platz für rund 500 Personen bieten und aufgrund von verschiebbaren Wandelementen unterschiedlich nutzbar sein werden.“ Besonderes gestalterisches Element wird auch der Innenhof sein, der sich quasi durch alle Stockwerke des Gebäudes ziehen wird.
Nachhaltigkeit: Flachdach mit Photovoltaikanlage
Das Flachdach wird begrünt und erhält eine Photovoltaikanlage. Diese war unter anderem Teil des aktuellen Beschlusses des Kreisausschusses. Denn als Ergänzung zu dem bereits beschlossenen Vorentwurf stimmte der Kreisausschuss am 21. Januar 2020 auch fünf zusätzlichen Optionen für den Neubau zu. Neben der Photovoltaikanlage auf dem Dach ging es dabei unter anderem um eine Fassadenbegrünung im Innenhof, eine Erhöhung des Energiestandards durch eine Verbesserung der Fenster sowie verschiedene technische Ergänzungen, um vor allem bei heißen Sommertemperaturen die Raumlauft zu verbessern.
„Es sind dies allesamt Maßnahmen, die das Gebäude noch nachhaltiger sowie das Lehren und Lernen angenehmer machen“, betonte Landrat Töpper. Das neue Gebäude wird deutlich die vorgeschriebenen energetischen Mindestanforderungen unterschreiten, es liegt näher an den Standards für Passivhäuser als am gesetzlichen Standard nach der sogenannten Energieeinsparverordnung.
Mit Zustimmung der genannten ergänzten Optionen erhöhen sich die Gesamtkosten des Projekts (Neubau Schule, Sanierung Turnhalle, Grundstückszukauf) damit um rund 871.000 Euro auf jetzt insgesamt rund 53,7 Millionen Euro. Es ist damit sowohl in der Planung als auch in der Höhe der Investitionssumme das größte Projekt in der Geschichte des Landkreises Schweinfurt. Abzüglich der nach derzeitigem Kenntnisstand zu erwartenden Förderung von rund 18,5 Millionen Euro – der Förderantrag konnte erst nach dem notwendigen Beschluss des Kreisausschusses eingereicht werden – verbleibt damit ein Eigenanteil des Landkreises Schweinfurt von fast 34 Millionen Euro.
Der Sanierungsbeginn der Doppelturnhalle, die neben der Schule auch von diversen Vereinen genutzt wird, ist übrigens voraussichtlich im März 2021.