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© Anand Anders

Landschaftspflege im Landkreis Schweinfurt soll ausgebaut werden

Impulsveranstaltung im Landratsamt Schweinfurt – Beteiligte bekunden klares Interesse an der Gründung eines Landschaftspflegeverbands

Landkreis Schweinfurt. Nachdem die Kreisgremien 2019 die Verwaltung damit beauftragt hatten, die Gründung eines Landschaftspflegeverbands im Landkreis Schweinfurt zu unterstützen, fand nun im Landratsamt Schweinfurt auf Initiative der Interkommunalen Allianz Oberes Werntal und der Öko-Modellregion Oberes Werntal unter der Leitung von Wasserlosens erstem Bürgermeister Anton Gößmann eine Impulsveranstaltung zur möglichen Gründung eines Landschaftspflegeverbands statt.

Coronabedingt hatte dieses Vorhaben bereits einmal verschoben werden müssen, nun konnte Landrat Florian Töpper Ende Juli den Initiator und die rund 20 engagierten Persönlichkeiten aus Kommunalpolitik, Landwirtschaft und Naturschutz in den Räumlichkeiten des Landratsamts Schweinfurt begrüßen. Er zeigte sich froh darüber, dass diese richtungweisende Veranstaltung nun ermöglicht werden konnte. „Ich bin dankbar für die positive Offenheit, mit der alle Beteiligten der möglichen Gründung eines Landschaftspflegeverbands gegenüber stehen“, erklärte der Landrat. Er betrachte es als seine Aufgabe, „dass diejenigen zusammenkommen, die es benötigt“, um ein solch komplexes Vorhaben umzusetzen und schließlich auch am Laufen zu halten. Er sicherte für die anstehenden Aufgaben seine persönliche und die Unterstützung des Landratsamts zu.

Wasserlosens Bürgermeister Gößmann begrüßte drei hochkarätige Referenten, die aus verschiedenen Blickwinkeln aus der Praxis der Landschaftspflegeverbände berichteten. In sehr offenen und detaillierten Beiträgen zeigten Beate Krettinger, Landeskoordinatorin Bayern des Deutschen Verbands für Landschaftspflege, Peter Reuter vom Landschaftspflegeverband Main-Spessart sowie der 1. Bürgermeister des Marktes Sulzthal und stellvertretende Vorsitzende des Landschaftspflegeverbands Bad Kissingen, August Weingart, welche Vorteile in der Inanspruchnahme eines Landschaftspflegeverbands mit welchem Kostenaufwand und welcher staatlichen Förderung verbunden sind.

Landschaftspflegeverbände kümmern sich um die Erhaltung der Kulturlandschaft und die Pflege besonderer Biotope und ökologisch wertvoller Flächen sowie die Entwicklung von Biotopverbundsystemen. Die einzelnen Landschaftspflegeverbände sind wiederum über einen Dachverband vernetzt. Gegründet wurden die ersten von heute bayernweit 55 Landschaftspflegeverbänden 1985 in Niederbayern und 1986 in Mittelfranken. Mittlerweile gibt es Landschaftspflegeverbände auf über 80 Prozent der Fläche in Bayern. Die Staatsregierung sieht in den Verbänden „wesentliche Akteure des kooperativen Naturschutzes“, die „flächendecken etabliert werden“ sollen.

Bürgermeister Gößmann und Landrat Töpper konnten nach der Diskussion einmütige Zustimmung zu den nächsten Schritten einer Gründung eines Landschaftspflegeverbands feststellen, sodass einer baldigen Vorstellung des Vorhabens im Rahmen einer Bürgermeisterdienstbesprechung eine formelle Vereinsgründung folgen könnte.