Landkreis Schweinfurt. Deutschlandweit sammeln Bürgerinnen und Bürger heute in Millionen von Biotonnen doppelt so viele Bioabfälle wie vor 25 Jahren. Der große Nutzen dadurch kann sich sehen lassen: Rund 1.200 Kompost- und Vergärungsanlagen stellen aus rund 5 Millionen Tonnen Kartoffel-, Bananen-, oder Eierschalen rund 2,5 Millionen nährstoffreichen Kompost für die Landwirtschaft und den Gartenbau sowie Biogas zur Strom- und Wärmeerzeugung her.
„Der Landkreis Schweinfurt erzeugt in seiner Biomüllvergärungsanlage unter anderem Strom für mehr als 2.000 Haushalte. Deshalb ist die Nutzung der Biotonne ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz, den jede Bürgerin und jeder Bürger ganz unkompliziert leisten kann“, sagt Thomas Fackelmann, Leiter der Abfallwirtschaft des Landkreises Schweinfurt.
„Das umsichtige und vernünftige Sammeln und Trennen von Bioabfällen ist ein entscheidender Schritt, um auf dem Weg hin zu einer klima- und umweltfreundlichen Region weitervoranzukommen. Dafür bedanke ich mich bei allen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis recht herzlich“, sagt Landrat Florian Töpper.
Als Dankeschön erhalten interessierte Bürgerinnen und Bürger den pfiffigen Design-Vorsortierbehälter „BiOTONi“ für kompostierbare Küchenabfälle in vier verschiedenen Farbkombinationen. Die Geschenke können am Freitag, 29. Oktober 2021, ab 13 Uhr an den Wertstoffhöfen Rothmühle und Gerolzhofen ausgesucht und abgeholt werden, solange der Vorrat reicht.
Der Landkreis Schweinfurt beteiligt sich damit an der bundesweiten „Aktion Biotonne Deutschland“, die das besondere Engagement der Bürgerinnen und Bürger beim Sammeln und Trennen von Bioabfällen in den Blick nimmt. Diese Aktion wird gemeinsam mit mehr als 60 weiteren Städten und Landkreisen, dem Bundesumweltministerium, Umweltbundesamt, NABU und etlichen Verbänden durchgeführt.
Beim Sammeln von Bioabfällen gibt es noch Luft nach oben
Mit dieser Aktion macht der Landkreis Schweinfurt auch auf die Bedeutung des Recyclings von Bioabfällen aufmerksam. Zwar werden Bioabfälle bereits in großen Mengen getrennt erfasst und verwertet, aber es gibt hier noch deutlich Luft nach oben. Viele kompostierbare Küchenabfälle landen weiterhin in der Restmülltonne, und deren Inhalt wird verbrannt, ohne dass daraus ein weiterer Nutzen entstehen kann.
Eine Studie des Umweltbundesamtes aus dem Sommer 2020 zeigt etwa, dass der Restmüll zu fast 40 Prozent aus Bioabfällen besteht - das sind jährlich 50 Kilogramm pro Kopf verschwendete Biomasse, aus der über die Biotonne wertvoller Kompost und Biogas gewonnen werden könnten.
Plastik, auch sogenannte „bioabbaubare Kunststoffe“, Glas, Kehricht und Co. gehören keinesfalls in die Biotonne
Gut zu wissen: Der größte Feind der Biotonne sind Abfälle aus Plastik, Glas und Metallen. Im Allgemeinen wird angenommen, eine Plastiktüte, ein Marmeladenglas oder einen Quarkbecher holen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Müllabfuhr einfach wieder raus. Das ist falsch: Der technische Aufwand und die Kosten hierfür sind enorm.
Weitere nützliche Hinweise zur Entsorgung von Bioabfällen finden interessierte Bürgerinnen und Bürger über den Facebook-Account des Landratsamts Schweinfurt. Außerdem stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abfallwirtschaft des Landkreises Schweinfurt gerne bei weiteren Fragen zur Verfügung, telefonisch unter 09721 / 55-546 oder per E-Mail an abfallberatung@lrasw.de.