Landkreis Schweinfurt. „Kultur 29“ ist die neue Dachmarke der Kulturarbeit des Landkreises Schweinfurt und steht für die reichhaltige Kulturlandschaft in und aus den 29 Landkreis-Gemeinden. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr fand am Samstag, 07. September, wieder die jährliche Kultur-Veranstaltung des Landkreises statt, dieses Mal in Gerolzhofen.
Landrat Florian Töpper und Erster Bürgermeister Thorsten Wozniak begrüßten rund 70 geladene Gäste, unter anderem aus den Bereichen Politik, Kunst, Kultur und Ehrenamt.
„Um den wertvollen Beitrag von Ihnen, den oft ehrenamtlichen Kulturschaffenden, den kulturellen Initiativen und Vereinen sowie Kooperationspartnern zu honorieren und den Austausch und die Begegnung zu fördern, hat der Landkreis Schweinfurt im vergangenen Jahr das neue Veranstaltungsformat ‚Kultur 29 kommt zusammen‘ entwickelt. Ich freue mich sehr, dass dieses Format auch in diesem Jahr wieder auf so viel Interesse gestoßen ist“, sagte Landrat Töpper zur Begrüßung im Theaterhaus in Gerolzhofen.
Sonderförderung Kultur des Landkreises läuft bis Ende 2025
Die Kulturmanagerin am Landratsamt, Eva Krümpel, sowie der Kulturbeirat und der Ausschuss für Bildung und Kultur wollen die Kulturschaffenden im Landkreis Schweinfurt bestmöglich fördern und unterstützen. Landrat Florian Töpper wies in diesem Zusammenhang erneut auf die Sonderförderung Kultur hin, die nochmals verlängert wurde.
So stehen bis Ende 2025 insgesamt 50.000 Euro zusätzlich für den Neustart der Kultur nach der Corona-Pandemie im Landkreis Schweinfurt zur Verfügung. Weitere Infos zu den Förderrichtlinien und zur Antragsstellung finden Interessierte unter www.landkreis-schweinfurt.de/kultur
Silvia Kirchhof, Leiterin des Kleinen Stadttheaters Gerolzhofen, stellte im Anschluss die beeindruckende Entstehungsgeschichte und die Entwicklung des erfolgreichen Gerolzhöfer Theaterhauses vor, das inzwischen nicht nur im Landkreis Schweinfurt, sondern auch weit darüber hinaus zu einer kulturellen Institution geworden ist.
Kultur-Programm so vielfältig wie Kulturschaffende im Landkreis Schweinfurt
Unter dem Künstlernamen „der dschahli“ zeigte Heinrich Karl, ehemaliger Mittelschullehrer mit Schwerpunkt Musik in Gerolzhofen, mit seinem Beitrag „Kästner.mal anders“ neue Seiten des weltbekannten Schriftstellers Erich Kästner auf. Jenseits der beliebten Kinderbücher wie „Emil und die Detektive“, „Pünktchen und Anton“, „Das fliegende Klassenzimmer“ oder „Das doppelte Lottchen“ interessiert Karl sich vor allem für die dunklere, teilweise frivole Seite des Schriftstellers und brachte dies pointiert auf die Bühne.
Vor 125 Jahren geboren und vor 50 Jahren gestorben, wird Kästner heute als einer der bedeutendsten Autoren und Intellektuellen seiner Generation gefeiert. Mit dem Erich Kästner Kinderdorf in Oberschwarzach, das in diesem Jahr sein 50. Jubiläum feiert, hat der Landkreis Schweinfurt dabei einen ganz besonderen Bezugspunkt.
Silvia Kirchhof richtete gemeinsam mit Achim Hofmann als „Café Sehnsucht“ mit dem Beitrag „Friedrich Hollaender: Lieder eines armen Mädchens“ den Blick auf die gesellschaftspolitisch turbulenten Zeiten der Weimarer Republik. Ihre Lieder in Form von Chansons brachten zum Ausdruck, dass es auch Trost und Freude in kleinen Dingen geben kann.
Am Ende erlebten die rund 70 Gäste einen abwechslungsreichen Abend im Zeichen der Kultur in und aus dem Landkreis Schweinfurt.