Landkreis Schweinfurt. Das Kreisalten- und Pflegeheim Werneck war schwer getroffen worden von einem akuten Corona-Ausbruch, der im Dezember des vergangenen Jahres seinen Anfang nahm. Über viele Wochen hinweg ließ sich das Coronavirus in der Einrichtung trotz größter Anstrengungen nicht unter Kontrolle bringen. Im Zeitraum Dezember 2020 bis Februar 2021 wurden insgesamt 89 Bewohnerinnen und Bewohner positiv auf Corona getestet, 24 von ihnen sind an oder mit Covid-19 gestorben. Unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befanden sich in diesem Zeitraum den Erkenntnissen des Gesundheitsamts Schweinfurt zufolge 27 Corona-Positivbefunde.
Mittlerweile hat sich die angespannte Situation im Kreisalten- und Pflegeheim aber zum Besseren gewendet: Die Einrichtung ist jetzt wieder coronafrei und hat sich mühsam den Weg aus der Quarantäne erkämpft. Sowohl das Personal als auch die Bewohnerinnen und Bewohner sind erleichtert über diese Entwicklung. Ebenso ist man sich aber darüber bewusst, dass weiterhin Vorsicht geboten ist: „Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorüber und wird uns alle noch einige Zeit in Atem halten“, sagt Geschäftsführerin Simone Falkenstein.
Mit Wehmut erinnert man sich im Kreisaltenheim an vergangene Tage, als Corona noch kein Thema war. Es sind Zeiten, in denen sich die Bewohnerinnen und Bewohner noch unbedarft begegneten, bei einer Tasse Kaffee und einem Stückchen Torte zusammensaßen, gemeinsam sangen, Feste feierten und sich über vergangene Zeiten unterhielten. Die Menschen lachten, waren sich nahe und konnten zusammen viele Aktivitäten wahrnehmen. Doch seit dem Beginn der Pandemie war so Vieles, das eine würdige Betreuung im Alter ausmacht, plötzlich nicht mehr möglich.
Das Kreisalten- und Pflegeheim Werneck konnte nun mit vereinten Kräften dem Corona-Infektionsgeschehen in der Einrichtung ein Ende bereiten und gilt endlich wieder als coronafrei. Unterstützt wurde die Einrichtung unter anderem durch das Gesundheitsamt Schweinfurt, das als Ansprechpartner und Berater stets zur Verfügung stand.
Die Leitung des Kreisalten- und Pflegeheims Werneck ist sehr dankbar dafür, dass viele Angehörige sowie dem Pflegeheim Nahestehende sowohl den Bewohnerinnen und Bewohnern als auch den Angestellten besonders in den vergangenen Wochen mit Zuspruch, guten Worten und lieben Gesten zur Seite standen.
Die Kreiseinrichtung möchte nun zuversichtlich in die Zukunft schauen, auch wenn die Gefahr der Pandemie trotz eines bestehenden, stets überwachten Schutz- und Hygienekonzepts nie ganz gebannt werden kann. Die Einrichtungsleiterin Simone Falkenstein setzt sich sehr für die Impfaktionen für die Bewohner und Beschäftigten ein. Es wurden bisher 186 Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowohl erst- als auch zweitgeimpft. Nicht geimpft wurden 64 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den zurückliegenden sechs Monaten an Corona erkrankt waren und mittlerweile als geheilt gelten.
Das Impfangebot wurde laut Falkenstein gerne wahrgenommen, wollte man doch verantwortungsbewusst und mit gutem Beispiel vorangehen. In der Einrichtung wohnen derzeit insgesamt 188 Bewohnerinnen und Bewohner, beschäftigt sind dort insgesamt 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Jetzt, nach Beendigung der Quarantänezeit, freut man sich in der Einrichtung wieder ganz vorsichtig auf eine langsame Rückkehr zur Normalität unter Berücksichtigung des Schutz- und Hygienekonzeptes. Besuche sind nach wie vor nur mit Anmeldung und durch eine Person pro Bewohner/in am Tag mit aktuellem Negativ-Testergebnis möglich. Ein Antigen-Schnelltest für den Besuch wird in der Einrichtung für die Angehörigen angeboten.
Neue Bewohnerinnen und Bewohner können nun auch wieder in allen Bereichen wie Kurzzeitpflege, vollstationäre Pflege sowie im beschützenden Wohnbereich aufgenommen und begrüßt werden.
„Ich freue mich, dass das Kreisalten- und Pflegeheim Werneck diese schwierige Phase überstanden hat. Aus Gesprächen mit den Menschen vor Ort weiß ich, wie kräftezehrend und belastend die Zeit seit Dezember für alle war. Auch mir ging das sehr nahe“, sagt Landrat Florian Töpper, der Vorsitzender des Verwaltungsrats des Kreisalten- und Pflegeheims Werneck ist. „Ich bin dankbar, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch die Bewohnerinnen und Bewohner den unbedingten Willen aufgebracht haben, in so einer Situation nicht zu verzagen. Den Angehörigen gilt für ihre Geduld und Kooperationsbereitschaft mein höchster Respekt. Jenen, die ein geliebtes Familienmitglied verloren haben, spreche ich mein aufrichtiges Beileid aus.“