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© Anand Anders
Hinten, von links: Prof. Anja Ohliger (Hochschule Coburg), Bürgermeister Johannes Grebner (Üchtelhausen), Regionalmanager David Wald, Prof. Mario Tvrtković (Hochschule Coburg); vorne, von links: stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann, Bürgermeister Friedel Heckenlauer (Markt Stadtlauringen), Leonie Kuhn (Architektur- und Ingenieurbüro Perleth), Bürgermeister Manfred Schötz (Markt Oberschwarzach), Christiane Wichmann (Architektur- und Ingenieurbüro Perleth) und Bürgermeister Jens Machnow (Grettstadt)

Innenentwicklung: Im Landkreis Schweinfurt sollen altersgerechte, attraktive Wohnkonzepte entstehen

Landkreis und Gemeinden wollen innovative Wohnkonzepte entwickeln – Kooperation mit Hochschule Coburg gestartet

Landkreis Schweinfurt.Um Baugebiete der Nachkriegszeit im Landkreis Schweinfurt langfristig zukunftsfähig und für nachkommende Generationen attraktiv zu machen, hat das Regionalmanagement am Landratsamt das Modellprojekt „Wohnraum neu interpretieren“ gestartet. In Zusammenarbeit mit den Landkreisgemeinden wollen die Projektbeteiligten den aktuellen Bestand mithilfe von altersgerechten, innovativen Wohnkonzepten weiterentwickeln.

Dabei spielt insbesondere eine nachhaltige Flächennutzung eine wichtige Rolle, denn der Landkreis Schweinfurt sieht die Sanierung, Um- und Wiedernutzung von Gebäuden als Chance und berücksichtigt dabei auch die demografische Entwicklung.

„Innenentwicklung in unseren Dörfern ist und bleibt ein wichtiger Baustein, um Ortskerne und bestehende Wohngebiete attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten. Der Landkreis Schweinfurt, die ILE-Regionen und die Gemeinden des Landkreises engagieren sich hierfür seit vielen Jahren mit großem Erfolg. Diese Erfolgsgeschichte wollen wir fortschreiben“, sagt Landrat Florian Töpper.

Das Projekt „Wohnraum neu interpretieren“ befindet sich nun in der zweiten Phase. Hierfür kooperiert der Landkreis Schweinfurt mit der Hochschule Coburg. Studentinnen und Studenten des Studiengangs Architektur entwickeln derzeit für die Modellgebiete Grettstadt, Oberschwarzach (Ortsteil Wiebelsberg), Stadtlauringen und Üchtelhausen jeweils einen konkreten Umsetzungsvorschlag für ein Wohnprojekt, das auf die jeweiligen demografischen Entwicklungen vor Ort abgestimmt ist. Die Ergebnisse werden die Studierenden, die von Professor Mario Tvrtković und Professorin Anja Ohliger unterstützt werden, im Juli 2024 den Gemeinden präsentieren.

In der ersten Projektphase hatte das Schweinfurter Architektur- und Ingenieurbüro Perleth unter Einbezug der zwei ausgewählten Gemeinden Stadtlauringen und Grettstadt untersucht, welchen Herausforderungen sich die Gemeinden mit Blick auf die Weiterentwicklung der Siedlungsgebiete stellen müssen und wie sich der IST-Zustand darstellt. Viele der analysierten Gebäude sind Ein- oder Zweifamilienhäuser, die nicht barrierefrei geplant wurden und energetisch auf einem veralteten Stand sind. Das Ingenieurbüro hat für die untersuchten Gemeinden Lösungsansätze erarbeitet und im November dieses Jahres vor den Projektbeteiligten präsentiert. Die erste Phase des Projekts war damit abgeschlossen.

Ziel ist es, im weiteren Projektverlauf einen Handlungsleitfaden zu erstellen, der zu Beginn des nächsten Jahres allen Landkreisgemeinden als praktisches Instrument zur Verfügung stehen soll.

Das Interesse an dem Modellprojekt ist groß. So waren etwa bei der Präsentation der Ergebnisse des Architektur- und Ingenieurbüros Perleth neben den Projektbeteiligten mehrere Kreistagsmitglieder, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Vertreterinnen und Vertreter der Regierung von Unterfranken sowie des Amts für ländliche Entwicklung zu Gast. Moderiert und begleitet wurde die Veranstaltung von Regionalmanager David Wald und stellvertretender Landrätin Bettina Bärmann. Im Anschluss an die allgemeine Diskussion und den Austausch mit den Studierenden der Hochschule Coburg wurden die gesammelten Ideen und Vorschläge in einem individuellen Austausch mit den Modellgemeinden nochmals konkretisiert.