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© Anand Anders
Im Bild, von links: Katja Rauch (Koordinierende Kinderschutzstelle - kurz: Koki - Landkreis Schweinfurt), Susanne Decker (Koki Stadt Schweinfurt), Stefanie Meisner (Koordinierungsstelle für Hebammen am Gesundheitsamt) und Anja Lehmeyer (Geschäftsstellenleiterin GesundheitsregionPlus Stadt und Landkreis Schweinfurt) haben sich mit dem Thema „Krisen rund um die Geburt“ auseinandergesetzt und ein Hilfsangebot für betroffene Mütter geschaffen.

Hilfe für Mütter, die vor oder nach der Geburt ihres Kindes an einer Depression erkranken

Krisen rund um die Geburt – GesundheitsregionPlus bietet Hilfsangebot für Mütter in einer schwierigen Situation

Stadt und Landkreis Schweinfurt. Viele Mütter erleben nach der Geburt ihres Kindes ein Stimmungstief, häufig auch als „Baby-Blues“ bezeichnet. Aufgrund der körperlichen, hormonellen und psychischen Umstellung in dieser Zeit sind die Frauen besonders empfindsam, traurig, erschöpft und reizbar. Erfahren die betroffenen Mütter ausreichend Ruhe, Verständnis und Unterstützung, ist der „Baby-Blues“ nicht behandlungsbedürftig. Doch manchmal gelingt das nicht, und die Mütter erkranken an einer peripartalen Depression. Eine Depression kann sogar auch bereits vor der Geburt beginnen.

Was ist eine Peripartale Depression? Die Grenze zwischen Überforderung und psychischer Beeinträchtigung ist fließend. Sowohl die Ausprägung, als auch die Dauer variieren stark. Laut Studien sind peripartale Depressionen mit knapp 20 Prozent die häufigste Erkrankung für Mütter sowohl vor als auch nach der Geburt. Während es jungen Müttern in Wahrheit immer schlechter geht, versuchen sie dennoch nach außen das Bild der perfekten Familie und der glücklichen Mutter aufrecht zu erhalten.

Gerade in der momentanen Situation, einhergehend mit der Einschränkung sozialer Kontakte und den verschärften Situationen in den Familien, sind Mütter oftmals auf sich alleine gestellt. Die Frauen fühlen sich oft traurig, leer und müssen häufig weinen, sind müde, erschöpft und antriebslos. Wenn das Tief ungewöhnlich lange anhält, kann dies ein Anzeichen für Überforderung und / oder eine Depression sein! Da es noch eine Vielzahl von Anzeichen gibt, die auf eine Belastungssituation hindeuten, ist es wichtig, dass Frauen und Familien sich rechtzeitig an jemanden wenden können.

Welche Beratungsangebote gibt es? In einem Kooperationsprojekt der GesundheitsregionPlus gemeinsam mit der Koordinierungsstelle Frühe Hilfen (KoKi) - beides ein Angebot von Stadt und Landratsamt Schweinfurt – wurde zusammen mit der Hebammenkoordinierungsstelle im vergangenen Jahr ein Flyer erstellt, der die in Stadt und Landkreis Schweinfurt bestehenden Beratungs- und Unterstützungsangebote auflistet. Auch gibt es über die Homepage des Vereins Schatten und Licht e.V. einen Fragebogen, der bei der Einschätzung der Situation betroffener Frauen unterstützen kann.

Der Flyer „Krisen rund um die Geburt“ befindet sich nun in der Verteilung. „Wir sind froh und dankbar, nun auch für die Region Schweinfurt eine Handreichung zur Verfügung stellen zu können, in der betroffene Familien schnell die richtige Ansprechperson finden“, sagt Anja Lehmeyer, Geschäftsstellenleiterin der GesundheitsregionPlus Stadt und Landkreis Schweinfurt.

Info: Den Flyer „Krisen rund um die Geburt“ und weitere Informationen über die GesundheitsregionPlus finden Sie auch unter www.gesundheitsregion-schweinfurt.de