Landkreis Schweinfurt. Der Landkreis Schweinfurt hat bereits seit dem 1.Oktober 1987 eine Gleichstellungsstelle im Landratsamt, Jahre bevor es durch das Bayerische Gleichstellungsgesetz vom 24. Mai 1996 für Behörden, wie das Landratsamt mit mehr als 100 Beschäftigten, verpflichtend wurde. Als Gleichstellungsbeauftragte für den Landkreis Schweinfurt ist Ute Suckfüll seit dem 1. Dezember 1999 bestellt. Ihre neue Stellvertreterin ist nun Ute Schönbach. Sie ist im Sachgebiet Personal und Zentraler Service als Personalentwicklerin tätig und dort u.a. für das Gleichstellungskonzept verantwortlich. Das ist eine gute Basis für die zukünftige Zusammenarbeit.
Die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten bzw. des Gleichstellungsbeauftragten ist insbesondere im Landratsamt Schweinfurt dafür da, den Vollzug des Bayerischen Gleichstellungsgesetzes zu überwachen und bei der Umsetzung des hausinternen Gleichstellungskonzeptes zu unterstützen.
Wesentliche Ziele dieses Gesetzes sind vor allem die Erhöhung der Anteile an Frauen in Bereichen zu erreichen, in denen sie unterrepräsentiert sind; die Chancengleichheit von Frauen und Männern zu sichern und auf eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf hinzuwirken.
„Ich freue mich, dass das Thema Gleichberechtigung von Frauen und Männern bei uns im Landratsamt Schweinfurt seit jeher einen sehr hohen Stellenwert hat. Die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten hier im Hause ist wichtig, um auch weiterhin öffentlichkeitswirksam auf Probleme hinzuweisen und notwendige Veränderungen einzuleiten“, sagt Landrat Florian Töpper.
Die Chancengleichheit wird in allen Aufgabenbereichen als durchgängiges Leitprinzip berücksichtigt. Zur Förderung der Gleichstellung gehören Angebote, wie zum Beispiel flexible Arbeitszeiten, passgenaue Teilzeit, Führungsposition in Teilzeit, Wohnraum- und Telearbeit, betriebliches Gesundheitsmanagement oder individuelle Fortbildungsangebote.
Die hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten wirken zudem im Rahmen der Zuständigkeit des Landkreises auf die Gleichstellung von Frauen und Männern in Familie, Beruf und Gesellschaft hin, sie haben somit auch eine Außenwirkung.
Hierzu zählen Themen wie Häusliche Gewalt, Gendermedizin, Frauen in Politik und Ehrenamt, Frau und Beruf, Berufswahl, Lohngleichheit, Altersarmut von Frauen oder Teilen der Carearbeit (=Sorgearbeit).
Die andauernde Pandemie kann die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt gefährden. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung von 2020 hat etwa gezeigt, dass bestehende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern in der Coronakrise zunehmen können.
In Zeiten geschlossener Kindertagesstätten und Schulen tragen die Mütter in der Regel die Hauptlast der Betreuung, sie reduzieren daher auch tendenziell stärker ihre Arbeitszeit als Männer. Es besteht zudem die Gefahr, dass sich die bestehende Lohnlücke zwischen Frauen und Männern weiter vergrößern könnte.
Gleichzeitig zeigt die Studie auch positive Effekte: Die Frauen tragen zwar nach wie vor die Hauptlast bei der Kinderbetreuung und Hausarbeit, allerdings nehmen Männer ihnen dabei nun mehr Aufgaben ab. Der Anteil der Männer, der sich an der Kindererziehung beteiligt, ist laut der Erhebung der Hans-Böckler-Stiftung leicht gestiegen. Die Forscherinnen sprechen hierbei von einem „Modernisierungspotential“.
+ + + 8. März: Internationaler Frauentag + + +
Passend dazu das Thema des Internationalen Frauentags am 8. März: „Frauen in Führungspositionen: Eine gleichberechtigte Zukunft in einer COVID-19-Welt erreichen“, das die UN Women für 2021 ausgerufen hat.
Seit 1911 gibt es den Internationalen Frauentag, an dem weltweit auf die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird und der Blick auf bestehende Diskriminierungen und Ungleichheiten gerichtet wird.
Auch der Equal Pay Day („Tag der gleichen Bezahlung“), der in diesem Jahr am Mittwoch, 10. März, stattfindet, zielt darauf ab und weist auf die bestehende Lohnlücke zwischen Frauen und Männern hin. Bisher beträgt diese Lücke 19 Prozent, sie hat sich in den letzten Jahren kaum verändert.
Das Motto „Game Changer – Mach dich stark für equal pay!“ soll anregen, dass Frauen ihr „Spiel“ gewinnen und andere für ihre Ideen gewinnen können – Game Changer eben.
Es gibt somit noch viel zu tun, Gespräche anzuregen, das Augenmerk darauf zu lenken in Sachen Gleichstellung zwischen Frau und Mann.