Landkreis Schweinfurt. Mehrere neue Sozialarbeiterinnen sind seit Beginn des neuen Schuljahres an den Schulen im Landkreis Schweinfurt tätig oder werden in den kommenden Wochen ihre Stelle antreten. Erstmalig beziehen sie ihre Büros an den Grundschulen Poppenhausen, Schonungen und Werneck sowie an den Realschulen Gerolzhofen und Schonungen.
Die Sozialpädagoginnen und -pädagogen des Amtes für Jugend und Familie sind Teil des Förderprogrammes der Bayerischen Staatsregierung „Jugendsozialarbeit an Schulen“ (JaS). Der Landkreis Schweinfurt entschied sich erstmalig 2012 zur Teilnahme an dem Förderprogramm und stellt seitdem jährlich die nötigen Mittel zur Verfügung, um die Jugendsozialarbeit an Schulen erfolgreich fortsetzen zu können.
Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) ist ein bayernweites Beratungsangebot der Jugendhilfe. Die sozialpädagogische Fachkraft arbeitet hier direkt an der Schule vor Ort und ist bei den unterschiedlichsten Problemlagen Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie auch für Lehrerinnen und Lehrer. Mit allen Beteiligten wird gemeinsam nach Lösungen gesucht und gegebenenfalls werden auch weiterführende Hilfen vermittelt. Dabei wird großer Wert auf das Vertrauensverhältnis zwischen den sozialpädagogischen Fachkräften und den Hilfesuchenden gelegt. Die Beraterinnen und Berater sind an die Schweigepflicht gebunden.
Aufgrund der positiven Auswirkungen der zahlreichen erfolgreichen Beratungen der vergangenen Jahre wurden die Einsatzorte im Landkreis Schweinfurt nach und nach erweitert. Den Bedarf für den jetzigen Ausbau stellte der Jugendhilfeausschuss bereits im November 2019 fest, lediglich die Förderung durch den Freistaat war bisher nicht möglich. Eine Besonderheit des Landkreises Schweinfurt stellt der Ausbau für die Realschulen dar.
Mit Weitblick agiert hier der Jugendhilfeausschuss, denn alles, was frühzeitig in Kinder und Jugendliche investiert wird, um Schlüsselkompetenzen wie Konfliktfähigkeit und Teamfähigkeit zu entwickeln, wirkt sich positiv auf das Berufsleben und die gesellschaftliche Teilhabe aus. Die Kinder und Jugendlichen lernen mit der Beratung durch JaS frühzeitig für sich und ihre psychische Gesundheit zu sorgen. Sie lernen zudem, mit Problem- und Konfliktsituationen angemessen umzugehen.
Die Kosten von 30.000,- € für eine Halbtagesstelle teilen sich der Freistaat Bayern, der Landkreis Schweinfurt und die Gemeinden jeweils zu einem Drittel. Bei den Standorten in Trägerschaft des Landkreises wie die Realschulen, Heideschule und das Berufliche Schulungszentrum Alfons Goppel übernimmt der Landkreis Schweinfurt zwei Drittel der Kosten und ein Drittel der Freistaat Bayern.
Im Landkreis Schweinfurt sind derzeit 18 Jugendsozialarbeiterinnen an 23 Schulen zur Unterstützung eingesetzt, sechs davon sind in diesem Jahr neu dazugekommen.
„Die Jugendsozialarbeit an Schulen hat sich über viele Jahre bewährt, da durch den Einsatz der Sozialpädagoginnen in den schulischen Einrichtungen bei uns im Landkreis Probleme und Konfliktsituationen oftmals frühzeitig erkannt und gelöst werden können“, sagt Landrat Florian Töpper.
Der Landrat bedankt sich in diesem Zusammenhang auch bei den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses, der als beschließendes Gremium die Mittel freigibt, um diese wichtigen Stellen zu schaffen. „Die Weitsicht, mit der das Gremium hier agiert, freut mich besonders, denn rein auf die nicht unerheblichen Kosten zu schauen und nur den finanziellen Aspekt als Maßstab zu nehmen, wäre hier nicht ausreichend. Ich bin überzeugt, dass sich die Mittel, die der Landkreis hier aufwendet, mit Blick auf die positive Entwicklung der Schülerinnen und Schüler mittel- und langfristig mehr als wieder auszahlen“, sagt Töpper.