Landkreis Schweinfurt. Kinder und Eltern verbringen aufgrund der Schulschließungen und Ausgangsbeschränkungen während der Coronakrise so viel und intensiv Zeit miteinander wie vermutlich selten zuvor. Das kann schön sein, kann aber auch für die ganze Familie nicht nur organisatorisch, sondern auch zwischenmenschlich eine große Herausforderung sein. Das gemeinsame Projekt ELTERNTALK der kommunalen Jugendarbeit des Landkreises Schweinfurt (Koja) und der Diakonie Schweinfurt gibt es daher nun auch online, um Familien auch in dieser Zeit zu unterstützen.
ELTERNTALK steht für moderierte Fachgespräche von Eltern für Eltern und wurde vor etwa eineinhalb Jahren von der Diakonie und der Koja ins Leben gerufen. Normalerweise treffen sich die Eltern im privaten Rahmen zu einem Erfahrungsaustausch über Erziehungsfragen in der Familie. Im Mittelpunkt stehen die Themen Medien, Konsum und Suchtvorbeugung. Mütter und Väter sind Gastgeber und laden andere Eltern zu sich nach Hause ein, oder an einen anderen öffentlichen Ort wie Kindergarten, Schule oder Bibliothek, um ins Gespräch zu kommen. Begegnungen, die so derzeit nicht möglich sind.
Daher gibt es das Angebot nun online. Via WhatsApp oder Zoom können vier Eltern oder Großeltern zueinander Kontakt auf. Die eigens für diese Themen geschulten Moderatoren führen das Gespräch ebenfalls mithilfe der Videoübertragung. Die konkreten Themen geben die Teilnehmenden vor. Den Kindern werden nebenher spannende Ideen geboten, mit denen sie sich auf ihre Weise extra beschäftigen können.
So einfach geht´s: Wer sich mit anderen austauschen möchte, wissen möchte, wie andere Familien mit der jeztigen Situation umgehen, kann sich wenden an die Projektbeauftragte der Diakonie Schweinfurt, Susanne Bartsch unter Telefon 0157/39427792.
Rückblick: Seit einigen Monaten sind die ersten Moderatorinnen und Moderatoren des Landkreises von Diakonie und Landratsamt für Gesprächsrunden zu Erziehungsfragen zertifiziert. Die Zertifizierung ist die Auszeichnung für die geleistete Arbeit dieser Ehrenamtlichen. In den vergangenen zwölf Monaten hatten sie in verschiedenen Ortschaften Gesprächsrunden zu Erziehungsfragen von Eltern für Eltern angeboten.
Die feierliche Übergabe der Zertifikate fand Anfang des Jahres im Karl-Beck-Haus, der Jugendbegegnungsstätte des Landkreises Schweinfurt in Reichmannshausen statt. „Ich bin sehr stolz, im Landkreis Schweinfurt ein so vielfältiges und niederschwelliges Angebot der Familienbildung vorhalten zu können“, sagte Udo Schmitt, Leiter des Amtes für Jugend und Familie des Landratsamts Schweinfurt. Er dankte den Ehrenamtlichen für ihr Engagement, denn vor den ersten Talks mussten sich die Moderatorinnen und Moderatoren, die selbst auch Mütter und Väter sind, zu den Themen Medien, Konsum, Dialog und Erziehungsfragen fortbilden. „Es ist keineswegs selbstverständlich, sich in der ohnehin knapp bemessenen Zeit als Eltern für die Gesellschaft zu engagieren. Es ist für uns sehr wertvoll, dass Sie diese Arbeit leisten“, so Udo Schmitt.
Dies betonten auch die Mitarbeiterinnen der Diakonie Schweinfurt, ohne die das innovative Projekt des Amtes für Jugend und Familie nicht hätte starten können. Die Regionalbeauftragten Kerstin Stauch und Susanne Bartsch sind stets auf Suche nach Moderatorinnen, bilden diese selbst aus und sind Ansprechpartnerinnen für alle Belange. In ihrer Arbeit werden sie von der Koordinatorin der Diakonie, Monika Hofmann, unterstützt.
Daniela Haupt informierte als fachliche Leitung des Karl-Beck-Hauses an diesem Abend auch über die dort angebotenen umweltpädagogischen und gemeinschaftsbildenden Module. Andrea Handwerker, die ELTERNTALK von Seiten des Landkreises begleitet, stand ebenso für alle offenen Fragen parat.