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© Anand Anders
Das Foto zeigt eine Begehung im Rahmen einer Vorstandssitzung des LPV im Frühjahr dieses Jahres, dabei ging es um die Vorstellung einer geplanten Maßnahme neben dem Naturschutzgebiet „Sulzheimer Gipshügel“.

Der LPV bringt die naturnahe Landschaftspflege im Landkreis Schweinfurt voran

Viele schützenswerte Flächen gepflegt, zahlreiche Maßnahmen in der Umsetzung – Pilotprojekt der Regierung gestartet

Landkreis Schweinfurt. Der im Oktober 2022 gegründete Landschaftspflegeverband Landkreis Schweinfurt e.V. (LPV) setzt aktuell ein umfassendes Maßnahmenpaket im Bereich der Landschaftspflege um. Bereits 2023 wurden viele schützenswerte Flächen gepflegt, in erster Linie Mähwiesen und Magerrasen. 2024 kommen nun kleinere und größere Projekte hinzu, die auf Wunsch der Gemeinden umgesetzt werden.

Mit der Gründung des LPV stand zunächst die Übernahme der Pflege von Flächen an, die bisher die Untere Naturschutzbehörde (uNB) betreut hatte: Für Flora und Fauna wertvolle Gebiete, wie z.B. die Hausener Talhänge, das Naturschutzgebiet Garstädter Seen und Erweiterung oder auch die Sulzheimer Gipshügel wurden 2023 bereits unter Anleitung des LPV gemäht, entbuscht und von Gehölzen freigeschnitten. Zur Seite stehen dem LPV dabei fachkundige Landwirte, welche seit vielen Jahren Erfahrung in der Landschaftspflege haben. Auch 2024 geht diese Übergabe noch weiter, gibt es doch im Landkreis eine große Menge an Schutzgebieten und wertvollen Biotopen.

Darüber hinaus engagiert sich der LPV seit April 2024 in der langfristigen Entwicklung von Biotopverbundstrukturen entlang von Gräben. Hierfür wurde ein Pilotprojekt der Regierung von Unterfranken auf den Weg gebracht: Ziel ist es, Maßnahmen zu entwickeln, um den ökologischen Zustand von Gewässern zu verbessern. Hierzu zählen z.B. schilfbestandene Entwässerungsgräben, die oftmals Lebensraum besonderer Arten darstellen wie z.B. des Blaukehlchens.

Landrat Florian Töpper, der gleichzeitig auch der 1. Vorsitzende des LPV ist, ist zuversichtlich: „Ich bin mir sicher, dass diese und weitere Maßnahmen des Landschaftspflegeverbands unseren Landkreisgemeinden einen Mehrwert bieten und dazu beitragen werden, unsere wertvollen Kulturlandschaften zu erhalten und im Idealfall dauerhaft zu verbessern."

Darüber hinaus macht der LPV in den kommenden Jahren die Pflege von Hecken, Gräben bzw. Bächen, Streuobst und Beweidungsflächen zu seinem Thema und arbeitet hierfür mit den Gemeinden zusammen. Im Rahmen eines über Erlöse, die die Lotterie „Glücksspirale“ dem Naturschutzfonds zur Verfügung gestellt hat, finanzierten Projektes wird 2024 die nunmehr 20 Jahre zurückliegende ökologische Flurbereinigung aktualisiert; in Gochsheim gehen einige Flächen der dortigen ökologischen Flurbereinigung bereits in die Pflege durch den LPV über.

Thomas Papp-Váry, der die Geschäftsführung des LPV im Februar 2023 übernommen hat und der gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Vera Bellenhaus die verschiedenen Projekte betreut, deren Umsetzung begleitet und sich um Fördermittel kümmert, freut sich über die Aufbauarbeiten, die nach der Gründungsphase des Verbands in Gang gekommen sind. Der LPV zählt neben dem Landkreis 19 Gemeinden zu seinen Mitgliedern. „Wir haben uns jetzt eine Struktur geschaffen, die es uns ermöglicht, naturnahe Pflegemaßnahmen effektiv zu planen und umzusetzen sowie die benötigten Fördergelder zu erhalten“, sagt der LPV-Geschäftsführer.

Mitglied in einem Landschaftspflegeverband können Landkreise, Gemeinden, Naturschutzverbände, Bauernverbände, Maschinenringe und auch Privatpersonen werden. So ist es das Ziel, die Interessen der drei Hauptakteure zusammenzuführen: Kommunen, Landwirtschaft und Naturschutz. Entsprechend ist der neunköpfige Vorstand mit jeweils drei Personen aus diesen Gruppen vertreten.