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© Anand Anders

Coronavirus: Erstmals zwei bestätigte Fälle im Landkreis Schweinfurt

Staatliche Realschule Schonungen und Alexander-von-Humboldt-Gymnasium sind ab 12. März geschlossen

Schweinfurt Stadt und Landkreis. Das Gesundheitsamt Schweinfurt bestätigt am Mittwoch, 11. März 2020, nun erstmalig zwei Corona-Fälle. Bei beiden Infizierten handelt es sich um Personen aus dem Landkreis Schweinfurt.

Die eine Person ist eine Frau, die nach einem Aufenthalt in Südtirol, sich sicherheitshalber direkt in eigens auferlegte Quarantäne begeben hatte und seitdem nur auf sehr großen Abstand Kontakt mit einer Nachbarin hatte. „Die Frau bleibt in der 14-tägigen Quarantäne. Weitere Kontaktpersonen können hier ausgeschlossen werden“, teilt der stellvertretende Leiter des Gesundheitsamts Schweinfurt, Matthias Gehrig mit.

Realschule Schonungen und AvH-Gymnasium müssen geschlossen werden
Im zweiten Fall ist die Sachlage allerdings komplexer. Es handelt sich um einen Schüler der Staatlichen Realschule Schonungen, die nun bis einschließlich 20. März 2020 auf Anweisung des Gesundheitsamts Schweinfurt geschlossen bleibt. Der Schüler war in den Faschingsferien mit seiner Familie in Südtirol und ist seit dem Auftreten von Symptomen seit dem 4. März 2020 zu Hause geblieben. Nachdem sich die Symptome verstärkt hatten, wurde er am 7. März getestet, das positive Testergebnis lag heute vor. Dem Schüler geht es den Umständen entsprechend gut und er befindet sich zu Hause in Quarantäne.

Alle direkten Mitschüler des Betroffenen sowie dessen Lehrkräfte werden nun in den kommenden Tagen durch das Gesundheitsamt Schweinfurt kontaktiert und dann ebenfalls getestet. Da der Schüler am 2. und 3. März zur Schule ging, hat das Gesundheitsamt vorsorglich die Schließung der Staatlichen Realschule Schonungen bis 20. März 2020 auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes angeordnet.

Weil eine Kontaktperson ersten Grades zu einem Erkrankten das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium (AvH) in Schweinfurt besucht, hat das Gesundheitsamt Schweinfurt weiterhin entschieden, vorsorglich auch diese Schule bis zunächst einschließlich kommenden Montag, 16. März 2020, zu schließen. Diese Person hat bislang keinerlei Symptome und hat seit Anfang dieser Woche die Schule nicht mehr besucht. „Es handelt sich hierbei um eine reine Vorsichtsmaßnahme“, so Gehrig. Weitere Entscheidungen zum dortigen Schulbetrieb können erst getroffen werden, wenn das Testergebnis dieser Kontaktperson vorliegt.

Beide betroffenen Schulleitungen wurden am frühen Mittwochnachmittag in einem persönlichen Gespräch von Landrat Florian Töpper, Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Matthias Gehrig im Landratsamt über die Sachlage informiert. Allen Beteiligten ist die Tragweite und Dimension der Entscheidung bewusst, sie halten diese aber für unumgänglich. „Wir müssen so deutliche Schritte umsetzen, um eine weitere Ausbreitung der Infektion möglichst zu verzögern“, sagte Oberbürgermeister Remelé. Landrat Töpper: „Es ist eine notwendige Entscheidung, da es hier sowohl um Schüler und Lehrkräfte, als auch um deren weiteres Umfeld geht, zu dem womöglich auch eher gefährdete Personengruppen wie ältere oder gesundheitlich vorbelastete Menschen zählen.“ Die Schulleitungen stehen ebenfalls hinter dieser Entscheidung.

Zusammengefasst heißt das noch einmal konkret: Für alle Schülerinnen und Schüler des AvH in Schweinfurt fällt die Schule bis einschließlich Montag, 16. März 2020 aus. Für alle Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Realschule Schonungen fällt die Schule bis einschließlich Freitag, 20. März 2020 aus. Dies ist der heutige Stand. Bei Änderungen wird das Landratsamt Schweinfurt informieren. Eltern und Schülern wird geraten sich stets über die lokalen Medien und die Internetseiten der Schulen sowie der des Landratsamts Schweinfurt auf dem Laufenden zu halten.

Schule als Wahllokal
Trotz der Schließung der Staatlichen Realschule Schonungen für den Schulbetrieb, bleibt diese Schule weiterhin Wahllokal für die Kommunalwahlen am kommenden Sonntag, 15. März, 2020. Im AvH ist ohnehin kein Wahllokal eingerichtet.

Krisenstab trifft sich regelmäßig
Der von Landrat Florian Töpper und Oberbürgermeister Sebastian Remelé eingerichtete gemeinsame Krisenstab ist seit der großen Auftaktrunde am 4. März 2020 (wir berichteten) inzwischen in verschiedenen Zusammensetzungen drei Mal zum Informationsaustausch und Absprachen weiterer Vorgehensweisen zusammengekommen. Bis auf weiteres finden diese behörden- und institutionsübergreifenden Besprechungen mindestens zweimal wöchentlich statt.

Bei Infektionsrisiko
Weiterhin gilt auch: Bürger, die für sich konkret ein Infektionsrisiko sehen, können sich an den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) wenden unter Telefon 116 117. Sollte es hierbei zu längeren Wartezeiten kommen, werden die Bürger gebeten auf jeden Fall weiter in der Leitung zu bleiben.

Bei allgemeinen Fragen
Für allgemeine Fragen steht auch weiterhin das Bürgertelefon des Gesundheitsamts Schweinfurt zur Verfügung unter Telefon 09721/55-745. Die dortigen Servicezeiten wurden inzwischen erweitert. Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr und am Wochenende von 10 bis 16 Uhr.

Weitere Informationen
Einen Link zum aktuellen Stand beziehungsweise über die wichtigsten Neuigkeiten gibt es auch auf der Startseite unter www.landkreis-schweinfurt.de . Allgemeine Informationen über das Coronavirus gibt es weiterhin unter www.landkreis-schweinfurt.de/Coronavirus