Landkreis Schweinfurt. Am Montagvormittag, 26. April 2021, kam es im Landkreis Schweinfurt gegen 11 Uhr zu einem Stromausfall in den Ortschaften Mainberg, Gochsheim, Schonungen, Sennfeld und Reichelshof. Grund war ein Teilausfall des Netzes der Stadtwerke Schweinfurt. Das Problem konnte weitestgehend zügig behoben werden, so dass in den betroffenen Ortschaften nach weniger als zwei Stunden der Strom wiederhergestellt war – lediglich in dem Teil des Industriegebiets Gochsheim, in dem der Schaden entstanden war, dauerte der Stromausfall etwas länger.
Ein Stromausfall kann weitreichende Folgen in den Bereichen Gesundheitsversorgung und Notfallalarmierung haben, was der Kreisbrandrat des Landkreises Schweinfurt, Holger Strunk, zum Anlass nimmt, um auf mögliche Konsequenzen durch einen Stromausfall hinzuweisen. Es werden Vorkehrungen getroffen, um eine Notversorgung auch bei längeren Stromausfällen zu gewährleisten.
Prinzipiell gilt: Fällt der Strom länger als drei Stunden aus, kommt es schon zu ersten Problemen etwa bei Heimbeatmungsplätzen. Diese können nämlich für maximal etwa drei Stunden nach dem Stromausfall weiterbetrieben werden, darüber hinaus müsste eine Notstromversorgung eingerichtet werden.
Durch einen Stromausfall besteht zudem eventuell nicht mehr die Möglichkeit, über das normale Telefonnetz zu telefonieren, was das Absetzen eines Notrufes verhindert. Auch der Mobilfunk ist bei einem Stromausfall betroffen, denn innerhalb kürzester Zeit fällt hier die Verbindung zu den örtlichen Mobilfunkmasten aus, somit ist es auch nicht mehr möglich, in einem betroffenen Gebiet einen Notruf via Mobilfunktelefon abzusetzen. Desweiterein fallen die Sirenen aus, somit ist eine Alarmierung der Feuerwehr nicht möglich.
Deswegen werden für solche Fälle die Feuerwehren in von Stromausfällen betroffenen Gebieten angewiesen, sofort die Feuerwehrhäuser personell zu besetzen und über den Fahrzeugfunk (Digitalfunk) Kontakt mit der Leitstelle Schweinfurt aufzunehmen, um in einem Notfall entsprechende Maßnahmen einleiten zu können (zum Beispiel die Alarmierung des Notarztes oder des Rettungsdienstes).
Bürger, die während eines Stromausfalls einen Notruf absetzen müssen, aber kein Netz mehr zur Verfügung haben, sollten sich dazu in das nächste Feuerwehrhaus begeben, von wo aus die Alarmierung stattfinden kann. Dies bedeutet im Ernstfall, dass wertvolle Zeit verloren geht, allerdings ist die Alarmierung über den Fahrzeugfunk der noch verbliebene funktionierende Weg, um einen Notruf schnell und zuverlässig abzusetzen.
„Dies zeigt, in welch hohem Maße wir auf ein einwandfrei funktionierendes Stromnetz mit stabiler und lückenloser Stromversorgung angewiesen sind“, sagt Kreisbrandrat Holger Strunk. „Für uns ist es selbstverständlich, dass immer Strom da ist. Im Alltag macht sich deswegen kaum jemand Gedanken darüber, zu welch massiven Problemen und weitreichenden Schäden eine längere Unterbrechung der Stromversorgung führen kann.“ Die Schäden reichen vom Ausfall von elektrisch betriebenen, lebensnotwendigen medizinischen Geräten in Krankenhäusern, Pflegeinrichtungen und in der häuslichen Pflege bis hin zum Versagen von Ampelanlagen und elektronischen Verkehrsleitsystemen, so dass es zum Beispiel zu einem Verkehrschaos kommen kann. Ebenso können Wasserpumpen zur Versorgung mit Trinkwasser ausfallen sowie Tankstellen, Supermarktkassen oder das Internet: „Hier wird deutlich, dass wir in vielen Lebensbereichen massiv von einer zuverlässigen Versorgung mit elektrischer Energie abhängig sind“, betont der Kreisbrandrat.
Zur Aufrechterhaltung kritischer Infrastruktur hat das Landratsamt Schweinfurt aktuell einen Stromerzeuger mit 100 Kilovoltampere Leistung (Anschaffungskosten: 60.000 €) beschafft. Dieser wird in erster Linie für die landkreiseigene Atemschutzwerkstatt des Kreisfeuerwehrverbands Schweinfurt vorgehalten, um bei einem Stromausfall weiter die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren beim Einsatz von Atemschutzgeräten sicherzustellen. Beim Technischen Hilfswerk (THW) Gerolzhofen stehen zudem weitere Stromerzeuger zur Verfügung, die in Absprache zum Beispiel mit dem Katastrophenschutz eingesetzt werden können.
Landrat Florian Töpper, der auch Vorsitzender des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung ist, bedankt sich bei Kreisbrandrat Strunk und bei allen Ortsteilfeuerwehren für die Bereitschaft, in verschiedenen Notlagen für die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen und als verlässlicher Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Generell allen Hilfs- und Rettungsorganisationen sowie Wohlfahrtsverbänden spricht der Landrat seinen Dank aus. „Unsere Feuerwehren und Rettungsdienste halten flächendeckend hervorragend ausgebildete Einheiten vor, die innerhalb kürzester Zeit schnelle und professionelle Hilfe organisieren und leisten können - zu jeder Tages- und Nachtzeit“, sagt Töpper. „Das ist beeindruckend und dafür bin ich sehr dankbar.“