Landkreis Schweinfurt. Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder hat am 15. Januar 2020 mitgeteilt, dass es zur Stärkung der bayerischen Regierungsbezirke nach 2015 nun in einem Zeitraum bis 2030 eine zweite große Behördenverlagerung geben soll. „In den Raum Schweinfurt“ soll es eine Bearbeitungsstelle des Finanzamts München mit rund 300 Beschäftigten geben, so steht es auf der Internetseite der Bayerischen Staatsregierung.
Grundsätzlich begrüßt Landrat Florian Töpper die Pläne der Staatsregierung: „Wo auch immer diese Stellen bei uns dann sein werden, ist das eine gute Nachricht für uns. Denn der Landkreis profitiert davon in jedem Fall.“ Bezüglich des konkreten Standorts macht Landrat Töpper allerdings deutlich, dass es neben der Stadt Schweinfurt auch gute Optionen im Landkreis Schweinfurt gäbe: „Meiner Meinung nach sollte seitens der Staatsregierung in jedem Fall auch der Standort Gerolzhofen genau geprüft werden. Denn immerhin befindet sich mit dem dortigen Justizgebäude noch ein Gebäude in Staatsbesitz.“ Landrat Töpper, der vor seiner Wahl dort als Richter in der später aufgehobenen Amtsgerichts-Zweigstelle tätig war, sieht diese Prüfung als geboten an.
Auch Conn Barracks wären ab 2025 eine Option
Ebenso wünscht Landrat Töpper eine Prüfung der Flächen beziehungsweise Gebäude in den Conn Barracks. „Dort könnte, unabhängig von der Nutzung der zentralen Flächen für den geplanten Gewerbepark Conn Barracks, die vom Freistaat derzeit noch als Ankerzentrum genutzte Fläche für die Behördenverlagerung in Betracht kommen“, sagt Töpper. Nach dem vereinbarungsgemäß von der Staatsregierung zugesicherten Ende des Ankerzentrums im Jahr 2025 stünden diese Flächen sowie die dort aktuell bereits von Behörden des Freistaats genutzten Gebäude als potentieller Standort zur Verfügung.
„Um eine echte Stärkung und Unterstützung des ländlichen Raumes zu erzielen, hoffe ich sehr, dass die Staatsregierung die genannten Optionen ernsthaft prüft. Bei ihrem grundsätzlich positiven Ansinnen müssen eben auch Orte mit zentralörtlicher Funktion im ländlichen Raum, wie dies in unserem Landkreis die Stadt Gerolzhofen oder auch der Markt Werneck sind, ernsthaft in Betracht gezogen werden.“
Landrat Töpper will seine Vorschläge und Ideen in den kommenden Tagen auch noch einmal in einem persönlichen Brief an den Ministerpräsidenten bekräftigen.