Landkreis Schweinfurt. Zu Weihnachten verschickt Landrat Florian Töpper jedes Jahr individuell gestaltete Grußkarten. Diese zeichnen sich durch eine Besonderheit aus: Jede Karte ist von Hand gemacht, bekommt so eine besondere Note – und keine gleicht der anderen. Seit 2013, dem Jahr seines Amtsantritts, setzt Landrat Töpper auf diese persönliche Geste zu Weihnachten. Für die Gestaltung der Karten bekommt er dabei Unterstützung aus dem Landkreis, diesmal war St. Ludwig in der Gemeinde Wipfeld beteiligt: Das Antonia-Werr-Zentrum hat sich heuer bereit erklärt, die Vorbereitung der Weihnachtskartenaktion des Landratsamtes zu übernehmen und hat mit viel Liebe zum Detail über 400 Weihnachtsgrußkarten gestaltet. Die Karten haben in diesen Tagen ihre Empfänger erreicht oder sind unterwegs zu ihnen.
Üblicherweise verbindet der Landrat mit der Weihnachtskartenaktion einen Besuch in der beteiligten Einrichtung oder lädt eine Delegation der „Kartenbastler“ ins Landratsamt ein, um sich bei den Helfern persönlich zu bedanken. Wegen der Corona-Pandemie war das heuer leider nicht möglich. Dennoch ließ es sich der Landrat nicht nehmen, die Weihnachtskarten zumindest im Rahmen eines Kurzbesuchs unter Einhaltung der aktuellen Corona-Regelungen selbst vor Ort abzuholen und sich mit Anja Sauerer, der Geschäftsführerin und Gesamtleiterin des Antonia-Werr-Zentrums, kurz auszutauschen. „Wir haben uns sehr gefreut, als das Landratsamt uns gefragt hat, ob wir die Weihnachtskarten gestalten möchten. Da haben wir gerne zugesagt“, sagte Sauerer bei dem Treffen. Landrat Töpper nahm die über 400 Karten entgegen und überreichte eine Spende für den Förderkreis des Antonia-Werr-Zentrums. „Ich bedanke mich sehr bei den Bewohnerinnen von St. Ludwig für das tolle Engagement und ihren kreativen Einsatz“, sagte Töpper.
Das Antonia-Werr-Zentrum in St. Ludwig ist eine gemeinnützige heilpädagogisch-therapeutische Einrichtung für Mädchen und junge Frauen, die dort in Wohngruppen miteinander leben. Die Bewohnerinnen mussten oftmals in ihrer Vergangenheit schwerwiegende Einschnitte in ihren noch jungen Leben hinnehmen, befanden sich zum Beispiel in persönlichen Notsituationen unter sehr herausfordernden Lebensumständen, sind unter schwierigen Familienbedingungen aufgewachsen und wurden Opfer von psychischer und physischer Gewalt. Um nach traumatischen Erlebnissen und Lebensereignissen Halt und Orientierung zu finden, bekommen sie im Antonia-Werr-Zentrum die Möglichkeit, in einem geschützten Umfeld wieder - oder zum Teil auch erstmals - Vertrauen in sich und ihre Mitmenschen zu fassen. Die Mädchen und jungen Frauen können dort eine schulische Ausbildung absolvieren, einen Beruf erlernen und es gibt verschiedene heilpädagogische Konzepte, Therapie- und Hilfsangebote. Ihnen soll so ein sicheres Zuhause gegeben werden, es werden neue Lebenschancen eröffnet, der Lebensmut wird geweckt.
Landrat Florian Töpper bewundert die Kreativität der Bewohnerinnen im Antonia-Werr-Zentrum, die mit viel Fleiß und Hingabe die diesjährige Weihnachtskartenedition für das Landratsamt gestaltet haben. Auch von der Einrichtung selbst ist der Landrat beeindruckt. „Die Arbeit, die in St. Ludwig geleistet wird, um traumatisierten Mädchen und jungen Frauen wieder ein selbstbestimmtes und sicheres Leben zu ermöglichen, hat Vorbildcharakter und verdient höchsten Respekt“, sagt Töpper. „Das ist ein wichtiger und vor allem wertvoller Dienst am Menschen und für die Gesellschaft.“