Landkreis Schweinfurt. Das Projektteam der Kampagne „Gib‘ K.O.-Tropfen keine Chance“ war in diesen Tagen wieder im Landkreis Schweinfurt unterwegs. Gemeinsam mit dem Präventionsbeauftragten der Polizeiinspektion Schweinfurt hat das Team aus dem Landratsamt über die gefährliche Wirkung von K.O.-Tropfen aufgeklärt.
Die Kampagne ist in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Schweinfurt und dem Bereich Suchtprävention, angesiedelt am Gesundheitsamt, entstanden.
Für die Projektverantwortlichen war das Septemberfest in Oberwerrn eine gute Gelegenheit viele junge Menschen zu erreichen. Auch den Veranstaltern des Septemberfestes „Dorfjugend Oberwerrn“ ist es wichtig auf die Gefahr durch K.O.-Tropfen aufmerksam zu machen. Mit ihrer tatkräftigen Unterstützung hat das Team gemeinsam mit dem Präventionsbeauftragten der Polizeiinspektion Schweinfurt Flyer und Testarmbänder verteilt und mögliche Verhaltensmaßnahmen näher erklärt.
Betroffene sollen motiviert werden, sich im Fall der Fälle beispielsweise Freunden anzuvertrauen. Wichtig ist, dass schnellstmöglich der Rettungsdienst gerufen oder die nächste Notaufnahme aufgesucht wird. Die Tropfen werden sehr schnell abgebaut und können nach circa vier bis sechs Stunden nicht mehr nachgewiesen werden.
Fatal ist, dass diese Tropfen farb- und geruchlos sind und der salzig oder seifige Geschmack in einem Getränk kaum wahrnehmbar ist. Nicht selten stellen insbesondere weibliche Opfer fest, dass sie sexuell missbraucht wurden. Daher werden K.O.-Tropfen auch als „Vergewaltigungsdroge“ bezeichnet.
Auch stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann unterstützt diese Kampagne und war ebenfalls vor Ort: „Das Projektteam leistet wertvolle Aufklärungsarbeit. Erst durch Aktionen wie diese und die kontinuierliche Projektarbeit kann erreicht werden, dass Betroffene ihre Scham überwinden und die Delikte zur Anzeige bringen und nicht die Schuld bei sich selber suchen.“
„Aus Sicht der Polizei sind diese Aktionen absolut notwendig, denn das Verabreichen von K.O.-Tropfen ist eine Straftat und gefährdet die Gesundheit der Opfer. Umso wichtiger ist es, bei Veranstaltungen wie diesen gemeinsam über dieses Thema zu informieren“, sagte Polizeihauptkommissar Thiemo Barthel.
Die Projektinitiatorinnen aus dem Landratsamt Schweinfurt werden zusammen mit ihrem Team weiter vor den Clubs und Diskotheken vor K.O.-Tropfen warnen und die jungen Gäste darüber aufklären, wie sie sich verhalten sollen, damit K.O.-Tropfen keine Chance haben.