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© Anand Anders
im Bild von links: bei der Ortsbegehung waren unter anderem Bürgermeister Manfred Schötz, Kreisbrandinspektor Alexander Bönig, Gemeinderat Peter Trapp, der ehemalige Feuerwehrkommandant Martin Dürrfuß, Landrat Florian Töpper, der stellvertretende Feuerwehrkommandant Andreas Uri (mit Kappe) und Kreisbrandrat Holger Strunk dabei.

4 Wochen nach dem Sturm "Fabienne"

Landrat lobt Zusammenhalt in Schönaich

Landkreis Schweinfurt. Der eigentliche Sturm dauerte nur wenige Minuten, doch die Verwüstung und Zerstörung, die das Sturmtief „Fabienne“ angerichtet hat, beschäftigen den kleinen Ort Schönaich, Teil der Marktgemeinde Oberschwarzach im Landkreis Schweinfurt, auch vier Wochen später noch. Landrat Florian Töpper machte sich nun erneut vor Ort ein Bild, um sich vor allem noch einmal bei den vielen Helfern zu bedanken.

Seit der Sturm „Fabienne“ am Sonntagnachmittag des 23. September durch den Ort fegte, verging in Schönaich quasi kein Tag, an dem nicht gesägt, gehämmert und gekehrt wurde, wie Bürgermeister Manfred Schötz dem Landrat bei einem Ortsrundgang berichtete. Mit dabei war unter anderem auch Gemeinderatsmitglied Peter Trapp aus Schönaich. Zahlreiche Dächer hatte der Wind abgedeckt, große Bäume waren umgeknickt wie Streichhölzer. „Wir sind mittlerweile auf einem guten Weg“, sagte Andreas Uri, der stellvertretende örtliche Feuerwehrkommandant. Vor allem die Schäden an den Hausdächern haben die Schönaicher schnell behoben. Teils war professionelle Unterstützung gefragt, viel lief jedoch auch durch gemeinschaftliche Nachbarschaftshilfe. „Das war und ist einfach schon immer so: hier hilft jeder jedem“, erinnerte der ehemalige Feuerwehrkommandant von Schönaich Martin Dürrfuß.

1000 Arbeitsstunden allein in den ersten beiden Wochen
Von der örtlichen Feuerwehr waren vor allem die erste Zeit nach dem Sturm täglich im Schnitt 15 Mann im Einsatz. „Allein in den ersten beiden Wochen nach dem Sturm sind so circa 1000 Arbeitsstunden angefallen“, resümierte Uri. Die Möglichkeit, Müll wie zum Beispiel Bauschutt, Ziegel und Holz in Containern kostenfrei entsorgen zu können, sei bei den Aufräumarbeiten eine enorme Erleichterung gewesen, so Uri. Noch am Abend des Sturms hatte Landrat Töpper vor Ort den Bürgern diese schnelle und unbürokratische Hilfe zugesagt. Bereits am Folgetag hatte der Kreisbauhof drei Container in Schönaich bereitgestellt, nach einer Woche geleert und dann noch einmal aufgestellt.

Diese waren schnell gefüllt, weil jeder im Ort mit anpackte. Auch Kreisbrandrat Holger Strunk sowie Kreisbrandinspektor Alexander Bönig waren von der hilfsbereiten Ortsgemeinschaft beeindruckt. „Man hat das Gefühl, hier kommt schon jedes Kind mit einer Motorsäge in der Hand auf die Welt“, so Strunk. In diesem Spruch steckt neben Witz durchaus auch ein Stückchen Wahrheit. Denn gerade dieses Werkzeug ist in Schönaich derzeit extrem gefragt. Nicht nur im Ort selbst hat der Sturm heftig gewütet. In den umliegenden Wäldern sind auch vier Wochen danach die Schäden noch deutlich sichtbar. Diese zu beheben gestaltet sich schwierig: „Hier ist größte Vorsicht geboten, denn fast jeder Baum, der irgendwie umgeweht oder abgeknickt wurde, steht unter Spannung“, berichtete Bürgermeister Schötz.

Dankbar, dass nicht Schlimmeres passiert ist
Eine Tatsache, die noch einmal bewusst macht, wie viel Glück im Unglück die Bewohner von Schönaich doch letztlich hatten. „Die Schäden an einigen Häusern waren und sind teils enorm. Aber wir sind immer noch froh und dankbar, dass bei uns im Landkreis kein Menschenleben durch den Sturm oder die anschließenden Aufräumarbeiten zu Schaden gekommen ist“, so der Landrat. Nur wenige Kilometer weiter, im Nachbarlandkreis Bamberg, war durch den Sturm „Fabienne“ eine Frau ums Leben gekommen.

Info:
In Schönaich waren am 23. September an 26 Einsatzstellen (davon 17 Dachabdeckungen) insgesamt 90 Einsatzkräfte von Feuerwehren aus dem Markt Oberschwarzach, Gerolzhofen, Gochsheim, UGÖEL, Rettungsdienst, THW Schweinfurt und Gerolzhofen (zum Ausleuchten der verschiedenen Einsatzstellen) im Einsatz. Neben dem Schwerpunkt in Schönaich gab es im Landkreis Schweinfurt aufgrund des Sturmtiefs „Fabienne“ insgesamt 45 weitere Einsatzstellen.